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Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

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G e s c h i cht e d e r D e utsch e n <strong>von</strong> Roch e ster<br />

Augenscheinlich aber hatten die Irokesen bei ihrem Wanderleben<br />

und ihren Kämpfen mit den Algonkinstämmen um ihre Wohnsitze<br />

die Vorteile eines festen Zusammenhaltes zu Schutz und Trutz<br />

durch die E rfahrung kennen gelernt, so dass Ha-yo-wen-tha blos in<br />

feste Formen brachte, was sich unter dem Drange der Not <strong>von</strong> selbst<br />

unter ihnen allmählich entwickelt hatte.<br />

J ede <strong>von</strong> den "Nationen" der Irokesen zerfiel in eine Anzahl<br />

durch di e Bande der Blutsverwandtschaft vereinig·ter Stämme unter<br />

"Sachems" oder F riedenshäuptlingen, deren W ürde· in bestimmten<br />

Familien erblich war, und w enn das A mt eines Sachems vakant<br />

war, w urde <strong>von</strong> allen M itgli edern seines Stammes aus seiner Fa milie<br />

sein Nachfolger erwählt. F ür die F ührung im K riege wurden<br />

durch K ra ft, Schlauheit und Geschicklichkeit ausgezeichnete Männer<br />

zu Häuptlingen erkoren, deren Zahl der der Stammesmitglieder<br />

proportioniert war.<br />

Die A ngelegenheiten <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> leitete di e Versammlung der<br />

Sachems, w elche die mit dem Namen ,,das lange Haus" bezeichnete<br />

E idgenossenschaft der Irokesen ret)räsentierten.<br />

D ie fünf Nationen wurden schon zur Zeit ihrer ersten E ntdeckung,<br />

die in das Jahr 1608 fällt, zu den in Intelligenz und Kultur<br />

am höchsten stehenden Angehörigen der roten Rasse nördlich <strong>von</strong><br />

Mexiko gerechnet und müssen überhaupt den höchst entwickelten<br />

Indianerstämmen Amerikas zugezählt werden. Sie wohnten in w eit<br />

<strong>von</strong> einander entlegenen N iederlassungen, verborgen in Urwäldern,<br />

welche damals einen grossen T eil <strong>von</strong> New York bedeckten, und<br />

dehnten sich in ihrer höchsten Blütezeit über einen g rossen T eil<br />

dieses Staates, bis nach Pennsylvanien und dem östlichen T eil<br />

O hios, ja sogar bis nach Canada a us, verstanden aber, sich durch<br />

ihre Läufer, welche Botschaften <strong>von</strong> einem Stamme zum a nderen<br />

trugen, über gemeinsame A ngelegenheiten rasch mit einander zu<br />

verständigen und ihre Ratsversammlungen zusammenzuberufen,<br />

welche mit grosser Würde und Ueberlegung die ihnen vorgelegten<br />

F ragen erledi gten,<br />

Die Angehörigen der einzelnen Stämme wohnten gewöhnlich<br />

in Dörfern, die durch P allisadenzäune geschützt waren, zusammen<br />

und lebten <strong>von</strong> der Jagd, dem F ischfang und den E rträgen eines<br />

beschränkten Ackerbaus. Ihre Wohnungen variierten zwisch en der<br />

leichten Rindenhütt e und dem festen, geräumigen Blockhaus und<br />

waren <strong>von</strong> fruchbaren Obstbäumen und üppigen Feldern umgeben.<br />

Als General Sullivan im Jahre 1779 di e vom Cong ress beschlossene,<br />

g rausame Züchtigung der Indianer auf seinem Kriegszug vom Susquehanna<br />

nach dem Ontariosee unternahm, fand er am Canandaiguasee<br />

z. B. ein Indianerdorf <strong>von</strong> 23 geräumigen Blockhäusern und<br />

zerstörte überall aufgespeich erte V orräte an Ackerbauerzeugnissen,<br />

O bstbäume und üppige F elder. Die Indianer verstanden sich auf<br />

den Anbau <strong>von</strong> Bohnen, Kürbissen, Gurken, Melonen, Kartoffeln<br />

und Mais, und ihre "Squaws" legten allenthalben V orräte <strong>von</strong> die-<br />

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