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Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

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<strong>Geschichte</strong> der Deutschen <strong>von</strong> <strong>Rochester</strong><br />

haben in <strong>Rochester</strong>v.ille kaum mehr als sechs deutsche Familien<br />

gewohnt, deren Namen uns noch erhalten sind, nämlich die Familien<br />

Hau, Klem, A man, Holbeen, E ichhorn und Meier.<br />

Wenige <strong>von</strong> diesen deutschen Pionieren haben eine besonders<br />

bedeutende Rolle gespielt, ihre E rl ebnisse aber sind für die Reise-,<br />

Lebens- und E rwerbsverhältnisse <strong>des</strong> deutschen E inwanderers so<br />

bezeichnend, dass w ir kurze Skizzen derselben hier folgen lassen<br />

wollen.<br />

Der erste deutsche Bewohner <strong>Rochester</strong>villes war Jacob Hau<br />

(Howe), aus Württemberg, der als kleiner Junge mit seinen Eltern<br />

nach Nova Scotia auswanderte. In seinem 15. Jahre siedelte er nach<br />

Boston, Mass., über, wo er das Bäckerhandwerk erl ernte. Nachdem<br />

er sich dort verheiratet hatte, zog er im Jahre 1814 mit seiner Fami-<br />

1 ie nach <strong>Rochester</strong>ville und etablierte sich dort selbständig in seiner<br />

Profession. Obschon er sich bei dem jugendlichen Alter, in dem er<br />

seine deutsche Heimat verlassen hatte, leicht in den Anschauungen<br />

und Verhältnissen sein es neuen V aterlan<strong>des</strong> zurecht fand, bewahrte<br />

er doch noch bis zu seinem hohen Alter di e Anhänglichkeit an seine<br />

Landsleute und sein e Muttersprache, und so mancher deutsche Einwanderer<br />

der ersten Periode Rocliestervilles fand in ihm ei nen bereitwilligen<br />

Ratgeber und D olmetscher. E r starb im Jahre 1845,<br />

seines ehrenhaften Charakters w egen in allgemeinster Achtung.<br />

Sein einziger Sohn, Jakob Howe, führte die <strong>von</strong> ihm gegründete<br />

Bäckerei fort, die unter den gewerblichen Instituten Rochest ers eine<br />

hervorragende Stellung einnahm.<br />

Die zweite deutsche Pionierfamilie, wenn w:jr statt der politischen<br />

die Sprachgrenzen über die Nationalität entscheiden lassen,<br />

war die Familie Klem, w elche im J ahre 1815 aus Klittersdorf bei<br />

Strassburg in Amerika einwanderte. Nachdem sie das erste Jahr<br />

ihres Aufenthaltes in der neuen Welt in Montreal verbracht hatte,<br />

siedelte sie im Frühjahr 1816 nach <strong>Rochester</strong>ville über, um dort<br />

dauernd ihren Wohnsitz zu nehmen. Das Dörfchen war damals noch<br />

im ersten Stadium sein er Entstehung begriffen, und die Ankunft<br />

der Familie, die noch kaum ein Wort Englisch verstand, bildete daher<br />

für di e ganze Bewohnerschaft ein Ereignis, das in kurzer Zeit<br />

das ganze Dorf um die Ankömmlinge sammelte. Vater Klem kaufte<br />

an der Ecke <strong>von</strong> Goodmanstrasse und East Avenue, in einem Distrikte,<br />

der damals natürlich noch zum "Lande" gerechnet wurde,<br />

ein Stück Land, das er mühsam ausrodete und in fruchtbares Feld<br />

umwandelte. Auf di esem Boden zog er die ersten Gartenprodukte,<br />

die in <strong>Rochester</strong> auf den Markt kamen, und so kann er eigentlich<br />

als der Vater der hiesigen Handelsgärtnerei angesehen werden, die<br />

sich nachmals in nächster Nähe <strong>von</strong> seinem Besitztum zu so bedeutender<br />

Blüte entfalten sollte. Sein ältester Sohn war der im Jahre<br />

1879 verstorbene Bernhard Klem, der als siebenjähriger Knabe mit<br />

seinen Eltern im Geneseelande eingewandert war und später der<br />

Vater einer überaus zahlreichen Familie wurde.<br />

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