Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

Geschichte der Deutschen von Rochester
Sekretär. Direktoren: A. J . Miller, Thos. A. Aspenleiter, Lawrence
S. M. Greal, A. E hrstein, Chas. B. Bechthold, J ohn J. Mclnerney
und Chs. E . Gehrke.
Wir sind hiermit zum Schluss der uns .bei der Herausgabe
di eses Buches gestellten Aufgabe angelangt, und es bleibt uns nur
noch übrig, die uns dabei vorschwebenden Zwecke und Ziele zu
erörtern.
Das Buch soll einen Beweis li efern, dass nicht nur ihr amerikanisches
Bürgertum, sondern ihre eigene Geschichte und ihre
eigenen Interessen die deutsche Adoptivbürgerschaft fest a n unsere
Republi k ketten. In dieser w urzelt ihre W oblfahrt und ... ih.r
Gedeih en ; sie ist ihr Vaterland, für das sie a us di esen Rück-
sichten m it Gut und Blut einzutreten hat, wo es seine Verteidigung
g il t, sell)st wenn sie dabei ihrem Stammland fe indlich gegenübertreten
muss. In diesem Falle ist der deutsche Adaptivbürger
nichts als Amerikaner, gerade so wiei es einst der englisch-amerikanische
Patriot war, mit dem sich seine Vorfahren in R eih und Glied
stellten, um die Unabhäng igkeit der ·amerikanischen Kolonien und
di e Gründung unserer Republik zu erkämpfe n.
Wo man aber durch ungerechte Verhetzungen das Band einer
mehr als hundertjährigen Freundschaft zwischen der letzteren und
seinem Stammland zu zerreissen strebt und wo ein finsteres P uritanertum
oder Nativismus das Recht zu ein er Bevormundung . und
zur Beschränkung sein er persönlichen Freiheit beanspr.uchen, da
schaart er sich mit Gleichgesinnten zusammen, um solche Bestrebungen
mit Wort und Schrift und seinem Stimmrecht zu bekämpfen,
wozu ihm seine Geschichte, sein amerikanisches Bürgertum
und sein eigenes Interesse und der Geist, der aus der amerikani schen
U nabhäng igkeitserklärung und der Bundesverfassung weht, ei n
vollkommenes Recht geben!
U nd wenn er auch als amerika ni scher Bürger noch die A ufrechterhaltung
der deutschen Sprache neben der englischen anstrebt,
so liegt 'dabei der gleiche Antrieb zugrunde, der die fortgeschrittenst
en E rziehungsanstalten zur E inführung des deutschen
Sprachunterrichts veranlasst. Bei allen fortgeschrittenen Völkern
hat sich eben längst di e E rkenntnis Bahn gebrochen, dass zu einer
vollen, auf der Höhe der Zeit stehenden Ausbildung auch die Kenntnis
der Sprachen unserer höchst entwickelten Kulturvölker erforderlich
ist, und der nativistische Knownothing-Pferdefuss, in der allseitigen
Bedeutung des Wortes, blickt überall durch, wo man di eser
Erkenntnis entgegentritt!
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