23.07.2013 Aufrufe

Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Geschichte</strong> der Deutschen <strong>von</strong> <strong>Rochester</strong><br />

fass er aus den Reminiszenzen <strong>von</strong> Pionieren der dreissiger Jahre<br />

zusammentrug. Pioniere sind diese ersten deutschen Ansiedler im<br />

wahren Sinne <strong>des</strong> Wortes gewesen, da jeder <strong>von</strong> ihnen durch den<br />

Verkehr, den er mit dem alten Vaterlande unterhielt, aus seiner<br />

engeren Heimat einen <strong>von</strong> Jahr zu Jahr mehr anschwellenden Strom<br />

der Einwanderung anzog, der bis zum heutigen Tage noch nicht<br />

versiegt ist. Elsässer, Pfälzer, Rheinländer, Badenser und Schwaben<br />

bildeten den Grundstock der deutschen Bevölkerung Rachesters,<br />

wie den der ganzen deutschen Einwanderung in den Ver.<br />

Staaten überhaupt, weil ihnen bei dem Zustande der Verkehrswege<br />

in den ersten 40 Jahren dieses Jahrhunderts und bei den mit der<br />

deutschen Kleinstaaterei verbundenen Zollplackereien der kurze<br />

Weg über Havre oder Holland die Auswanderung leichter machte,<br />

als irgend einem anderen deutschen Volksstamme, was bei den meist<br />

beschränkten Mitteln der Auswandernden besonders schwer in die<br />

Wagschale fiel. Ein Landsmann suchte bei dem anderen Rat und<br />

Hilfe, und so bildeten sich unter den deutschen Einwanderern <strong>von</strong><br />

selbst gewisse Gruppierungen, die sich noch jetzt in verschiedenen<br />

Stadtteilen nachweisen lassen, obschon sie der Fortschritt der Industrie<br />

und der in den späteren Generationen vor sich gehende Verschmelzungsprozess<br />

allmählich zu verwischen beginnen.<br />

Zu den ersten deutschen Einwanderern aus dem Anfang der<br />

dreissiger Jahre gehörte Kaspar Knopf aus Bühl, im Grossehzogtum<br />

Baden, der im Alter <strong>von</strong> 21 Jahren nach Amerika auswanderte und<br />

sich 1831 in <strong>Rochester</strong> niederliess. Er arbeitete erst in einer Küferei<br />

und gründete bereits 1837 das erste deutsche Küfergeschäft in Rachester,<br />

das er bis zum Jahre 1876 fortbetrieb. Im Jahre 1833 verheiratete<br />

er sich mit Elisabeth Yaman, der Schwester eines kurz<br />

nach ihm in <strong>Rochester</strong> ·angelangten Deutschen aus dem Elsass. Im<br />

Jahre 1876 zog er sich in wohlhabenden Umständen vom Geschäfte<br />

zurück, um den Rest seiner Tage im ruhigen Genusse seines Vermögens<br />

zu beschliessen.<br />

Sein Schwager Joseph Yaman war im Jahre 1832 mit seinen<br />

Eltern und 6 Geschwistern in den Ver. Staaten eingewandert und<br />

liess sich erst in Schenectady nieder, wo er in Gemeinschaft mit<br />

J ohn Lutes, dem späteren deutschen Mayor <strong>Rochester</strong>s, eine<br />

"Sägemühle" betrieb.<br />

Die Maschinerie <strong>des</strong> Etablissements war eine sehr einfache;<br />

sie bestand lediglich aus einigen Handsägen, die durch die emsigen<br />

Besitzer selbst fteissig gehandhabt wurden. Nach dem. Prinzip der<br />

Arbeitsteilung besorgte der eine <strong>von</strong> ihnen das Stammholz, während<br />

der andere es klein sägte. Das Geschäft geriet durch den Unternehmungsgeist<br />

der beiden Inhaber bald in ziemlichen Auf-<br />

. schwung, und die Einkünfte mehrten sich <strong>von</strong> Tag zu Tag, da das<br />

Sägen einer Cord Holz die erstaunliche Summe <strong>von</strong> einem halben<br />

Dollar einbrachte.<br />

36

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!