Maßnahmenkonzept zur verschmutzungsarmen Nutzpflanzenernte
Maßnahmenkonzept zur verschmutzungsarmen Nutzpflanzenernte
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LABO-Vorhaben B 4.03 im Länderfinanzierungsprogramm Wasser, Boden und Abfall<br />
<strong>Maßnahmenkonzept</strong> <strong>zur</strong> <strong>verschmutzungsarmen</strong> <strong>Nutzpflanzenernte</strong><br />
oder sie werden als so genannter Bodenanhang mit dem Erntegut eingefahren. Auf Grünlandflächen<br />
kann die Verschmutzung mit Boden auch durch Viehtritt und Befahrung verursacht<br />
werden.<br />
Die Bedeutung des Verschmutzungspfades für den Schadstofftransfer Boden-<br />
Nutzpflanzen war Gegenstand vielfältiger Untersuchungen. Dabei standen insbesondere<br />
die Verschmutzung von Futterpflanzen und die dadurch bedingte Bodenaufnahme von<br />
Nutztieren in Vordergrund der Untersuchungen (THORNTON & KINNIBURGH 1977, FRIES et<br />
al. 1982a+b; BERESFORD & HOWARD 1991; GRÜN et al. 1993; LI et al. 1994; BÖCKER et al.<br />
1995, KNOCHE et al. 1999; ABRAHAMS & STEIGMAIER 2003). Die Bedeutung der Verschmutzung<br />
von Nahrungspflanzen für deren bodenbürtige Schadstoffbelastung wurde u.<br />
a. von PAL et al. (1980), FROMME et al. (1993), HEMBROCK-HEGER et al. (1992), LI et al.<br />
(1994) und DELSCHEN et al. (1999) thematisiert.<br />
Für einige organische Schadstoffe wurde auch der Übergang der Schadstoffe aus dem<br />
Bodenanhang in oberirdische Pflanzenoberflächen nachgewiesen. So berichten DEL-<br />
SCHEN et al. (1999) von PAK-Befunden in Endiviensalat und Spinat, die auf diesen<br />
Schadstofftransfer <strong>zur</strong>ückzuführen sind.<br />
3.1.3 Relevanz der Teilpfade bei unterschiedlichen Fallgestaltungen<br />
3.1.3.1 Schadstoffeigenschaften<br />
Die Schadstoffeigenschaften sind für die Relevanz der unterschiedlichen Teilpfade des<br />
Wirkungspfades Boden-Pflanze mitentscheidend. Bindungsform, Wasserlöslichkeit und<br />
Dampfdruck steuern ganz wesentlich den Schadstofftransfer. Dabei lassen sich die<br />
nachstehenden grundsätzlichen Zusammenhänge festhalten.<br />
Anorganische Schadstoffe<br />
Für anorganische Schadstoffe sind der systemische Pfad und der Verschmutzungspfad<br />
bewertungsrelevant; der Luftpfad hat keine Bedeutung. Im Futtermittelanbau ist im Allgemeinen<br />
die Verschmutzung als wesentliche Ursache der Schadstoffbelastung einzustufen.<br />
Differenzierend auf die Relevanz der beiden Teilpfade wirkt die Pflanzenverfügbarkeit der<br />
anorganischen Schadstoffe. Als grobe Orientierung können die Transferfaktoren dienen,<br />
die als Quotient aus Schadstoffgehalt in der Pflanze und im Boden berechnet werden<br />
(Tab. 3–3).<br />
Hohe Transferfaktoren zeigen eine hohe Pflanzenverfügbarkeit bzw. eine aktive Aufnahme<br />
der Elemente durch die Pflanze auf und zeigen im Allgemeinen eine hohe Relevanz<br />
des systemischen Pfades an. Jedoch ist zu berücksichtigen, dass Pflanzenarten und<br />
-sorten sich hinsichtlich der systemischen Schadstoffaufnahme unterscheiden. Daraus re-<br />
LVVG Aulendorf ⋅ Seite 31 von 131