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Maßnahmenkonzept zur verschmutzungsarmen Nutzpflanzenernte

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LABO-Vorhaben B 4.03 im Länderfinanzierungsprogramm Wasser, Boden und Abfall<br />

<strong>Maßnahmenkonzept</strong> <strong>zur</strong> <strong>verschmutzungsarmen</strong> <strong>Nutzpflanzenernte</strong><br />

4.3 Feld- und Frischgemüse<br />

Der Verschmutzungspfad hat im Feld- und Frischgemüseanbau im Vergleich zum Futterbau<br />

zumeist eine untergeordnete Bedeutung für den Schadstofftransfer Boden-<br />

Nutzpflanze. Die geringere Relevanz beruht auf der küchentechnischen Aufbereitung der<br />

Nahrungspflanzen (Waschen, Putzen, Schälen), die anhängenden Boden weitgehend entfernt.<br />

Jedoch sind bei organischen Schadstoffen auch Schadstoffübergänge aus dem Bodenanhang<br />

in verschmutzte Pflanzenoberflächen beobachtet worden, die sich durch küchentechnische<br />

Aufbereitungsverfahren nicht mehr entfernen lassen (DELSCHEN et al.<br />

1999); in diesen Fällen kann der Verschmutzungspfad auch für die Schadstoffbelastung<br />

von Nahrungsmitteln relevant sein.<br />

Für die Fallkonstellation, dass schädliche Bodenveränderungen auf Flächen mit Nutzpflanzenproduktion<br />

vorliegen, die auf organische Schadstoffe <strong>zur</strong>ückgehen, dann stehen<br />

<strong>zur</strong> Reduzierung möglicher Gefahren, die vom Verschmutzungspfad ausgehen, prinzipiell<br />

folgende Schutz- und Beschränkungsmaßnahmen <strong>zur</strong> Verfügung:<br />

• Anheben des Bodenbedeckungsgrades:<br />

Der Bodenbedeckungsgrad steuert maßgeblich die Wasser- und Winderosion (u. a.<br />

SCHWERTMANN et al. 1990, FRIELINGHAUS et al. 1997 u. 1998). Je höher der Bodenbedeckungsanteil<br />

ist umso geringer ist der durch Regentropfenaufprall oder Winderosion<br />

bedingte Verschmutzungsanteil auf den bodennah wachsenden Pflanzenteilen<br />

(vgl. DREICER et al. 1984). Jede Anhebung des Bedeckungsgrades während der<br />

Anbauphase trägt <strong>zur</strong> Reduzierung des Verschmutzungsrisikos bei. Dabei kann der<br />

Bedeckungsgrad prinzipiell durch dichtere Aussaaten bzw. Pflanzungen aber auch<br />

durch Mulchen von Pflanzenrückständen (Stroh, Zwischenfrüchte, Grünhäckselgut<br />

etc.) reduziert werden; Erfahrungen aus dem Erosionsschutz (u. a. RENIUS et al.<br />

1992, FELDWISCH 1998) bieten entsprechende Hilfestellungen. Jedoch sind die<br />

Einsatzmöglichkeiten dieser vorgenannten Maßnahmen im erwerbsmäßigen Gemüseanbau<br />

begrenzt, da Saat- oder Pflanzabstände durch angestrebte Vermarktungsklassen<br />

wie z. B. Größenklasse für Salatköpfe vorgegeben werden. Ferner wird im<br />

Erwerbsgemüsebau häufig die Hacke <strong>zur</strong> Unkrautregulierung eingesetzt, so dass<br />

Mulchauflagen hinderlich sind. In der Praxis besser umsetzbar ist der Anbau in<br />

Pflanzfolien oder unter Folientunneln, die auch <strong>zur</strong> Vermeidung bzw. <strong>zur</strong> deutlichen<br />

Reduzierung des Verschmutzungsrisikos beitragen können (DELSCHEN et al. 1999);<br />

diese Verfahren werden im Erwerbsgartenbau häufig angewendet und können insofern<br />

als praxisgerechte Maßnahme eingestuft werden. Unabhängig davon, mit welchen<br />

Maßnahmen der Bodenbedeckungsgrad erhöht wird, ist zu beachten, dass<br />

auch unmittelbar vor den anstehenden Ernteterminen eine ausreichende Bodenbedeckung<br />

gewährleistet ist.<br />

LVVG Aulendorf ⋅ Seite 72 von 131

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