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Maßnahmenkonzept zur verschmutzungsarmen Nutzpflanzenernte

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LABO-Vorhaben B 4.03 im Länderfinanzierungsprogramm Wasser, Boden und Abfall<br />

<strong>Maßnahmenkonzept</strong> <strong>zur</strong> <strong>verschmutzungsarmen</strong> <strong>Nutzpflanzenernte</strong><br />

dessen eine ausschließliche Wollproduktion mit Schafen vor (Anmerkung: Dieses Produktionsverfahren<br />

ist bei den derzeitigen Preisen für Schafwolle in Europa völlig uninteressant).<br />

4.1.2.5 Wechsel der Grundfutterproduktion<br />

In Abhängigkeit von der Art der Belastung könnte ein Wechsel zwischen den verschiedenen<br />

Verfahren der Grundfutterproduktion (Heu, Silage) zu einer Schadstoffreduktion führen.<br />

Die Untersuchungen von RAFFERTY et al. (1994c) zeigen, dass Heu von organischen<br />

Böden geringere Bodenverschmutzungen aufweist als Silage; auch bei der Lagerung verliert<br />

Heu noch einen Teil des Schmutzes. Dieses Ergebnis liegt insbesondere an der mechanischen<br />

Bearbeitung, die bei der Heuernte intensiver ist als bei der Silagegewinnung,<br />

so dass Bodenanhang bei der Heuernte eher vom Ernteprodukt abfällt. Aber auch der unterschiedliche<br />

Feuchtegehalt von Heu und Silage kann den Verschmutzungsanteil beeinflussen.<br />

Durch die Trocknung von Heu haftet der Bodenanhang nicht mehr so fest am<br />

Pflanzenmaterial und fällt bei mechanischen Beanspruchungen ab. Im Gegensatz dazu<br />

haftet der Bodenanhang an der verfahrenstechnisch bedingt feuchteren Silage besser,<br />

fällt also nicht so leicht wieder ab. Andererseits ist die Feldbearbeitungsdauer bei der<br />

Heuwerbung meist deutlich länger als bei der Anwelksilagebereitung, weswegen der Bodenkontakt<br />

dort dauerhafter und intensiver ist.<br />

Durch die Konservierungsprozesse selbst ergeben sich verfahrensspezifische Eigenheiten.<br />

Die der Silagebereitung zugrunde liegende Ansäuerung des Futters verändert die<br />

Lebensbedingungen der epiphytischen Keime. So werden die dem Futter anhaftenden<br />

Clostridien durch rasche Absenkung des pH-Wertes in ihrer Entwicklung gehemmt (MC<br />

DONALD et al., 1991).<br />

4.1.3 Melioration des Standortes (vor allem der Oberfläche)<br />

4.1.3.1 Wenden mit Pflug<br />

Bei dieser Maßnahme wird der schadstoffbelastete Teil des Oberbodens in eine Tiefe gebracht,<br />

von der aus keine direkte Futterverschmutzung mehr möglich ist und aus der die<br />

Aufnahme über die Wurzel deutlich verringert ist. Besonders geeignet ist die Maßnahme<br />

für Schadstoffe, die nicht oder kaum über die Wurzel aufgenommen werden (also z.B. viele<br />

organische Schadstoffe). Im Gegensatz zu Schadstoffen, die von der Pflanze über den<br />

systemischen Pfad aufgenommen werden, reicht bei diesen Schadstoffen auch eine wesentlich<br />

geringere Pflugtiefe aus.<br />

FRIES (1982) kommt bei einer Literaturauswertung zu dem Schluss, dass beim Unterpflügen<br />

von Klärschlamm unterhalb der Pflugsohle keine PCB-Rückstände in Pflanzen mehr<br />

vorkommen.<br />

LVVG Aulendorf ⋅ Seite 45 von 131

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