Maßnahmenkonzept zur verschmutzungsarmen Nutzpflanzenernte
Maßnahmenkonzept zur verschmutzungsarmen Nutzpflanzenernte
Maßnahmenkonzept zur verschmutzungsarmen Nutzpflanzenernte
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LABO-Vorhaben B 4.03 im Länderfinanzierungsprogramm Wasser, Boden und Abfall<br />
<strong>Maßnahmenkonzept</strong> <strong>zur</strong> <strong>verschmutzungsarmen</strong> <strong>Nutzpflanzenernte</strong><br />
gen für Cäsium durch die Untersuchungen von BELLI et al. (1993) vor. Des Weiteren gibt<br />
es Hinweise, dass die Bioverfügbarkeit der Schadstoffe durch Bodenanhang reduziert<br />
werden kann. Dabei scheint der Tongehalt von entscheidender Bedeutung zu sein. Diese<br />
Schlussfolgerung ergibt sich aus Untersuchungen zum Einfluss einer Betonitzugabe zum<br />
Futter (ANDERSSON et al. 1990, AHMAN et al. 1990).<br />
3.1.4.2 Ackerbau<br />
Die Verschmutzungsanteile von Nahrungspflanzen verschiedener Untersuchungen sind in<br />
Tab. 3–7 aufgeführt. Wie bei den Futterpflanzen weisen auch die Verschmutzungsanteile<br />
bei Nahrungspflanzen große Spannweiten auf. Insbesondere die im Review-Artikel von LI<br />
et al. (1994) aufgeführten Spannweiten verdeutlichen, dass innerhalb einer Kulturpflanze<br />
sehr stark voneinander abweichende Ergebnisse auftreten können. Vor diesem Hintergrund<br />
erscheinen allgemein gültige Zuweisungen von Verschmutzungsanteilen für einzelne<br />
Kulturpflanzen nicht möglich.<br />
Dennoch zeigen die aufgeführten Literaturstellen, dass charakteristische Unterschiede<br />
zwischen verschiedenen Nahrungspflanzen vorhanden sind. Insbesondere der bodennah<br />
wachsende Salat hebt sich mit sehr hohem Bodenanhang vom allgemeinen Verschmutzungsniveau<br />
ab. Sowohl PINDER & MC LEOD (1989) als auch LI et al. (1994) berichten von<br />
Verschmutzungsanteilen um 26 %. Diese Ergebnisse werden sowohl auf die bodennahe<br />
Wuchsform als auch auf die Rosettenbildung des Salates <strong>zur</strong>ückzuführen sein (vgl. Ausführungen<br />
in Kap. 3.1.3.2).<br />
Tab. 3–7: Verschmutzungsanteile von Nahrungspflanzen verschiedener Untersuchungen<br />
Quelle Verschmutzungsanteile<br />
in % Bodenanhang<br />
Pinder & Mc Leod 1989 0,01<br />
26,0<br />
Li et al. 1994 26 ± 10<br />
3,2 ± 1,1<br />
1,7<br />
1,0 ± 0,81<br />
0,48<br />
0,21<br />
0,14<br />
0,11 ± 0,11<br />
Kulturen<br />
Kohl<br />
Kopfsalat<br />
Salat<br />
weiße Rüben<br />
Tomaten<br />
Brokkoli<br />
Weizen<br />
Sojabohnen<br />
Mais<br />
Kohl(kopf)<br />
Die Relevanz der Verschmutzung von Nahrungsmitteln mit Bodenanhang stellt sich anders<br />
dar als bei Futtermitteln. Durch Waschen und weitere küchentechnische Aufbereitungen<br />
kann ein bedeutender Anteil der Verschmutzung dem Nahrungskreislauf entzogen<br />
werden.<br />
LVVG Aulendorf ⋅ Seite 39 von 131