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Maßnahmenkonzept zur verschmutzungsarmen Nutzpflanzenernte

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LABO-Vorhaben B 4.03 im Länderfinanzierungsprogramm Wasser, Boden und Abfall<br />

<strong>Maßnahmenkonzept</strong> <strong>zur</strong> <strong>verschmutzungsarmen</strong> <strong>Nutzpflanzenernte</strong><br />

Radioaktiver Fallout konnte durch Pflügen zum größten Teil von der Bodenoberfläche entfernt<br />

werden. Es entstand – bei einer Drehung des Erdbalkens von über 90° – ein neues<br />

Maximum in ca. 10 – 25 cm Tiefe (MEISEL et al. 1991). Pflügen muss allerdings bei radioaktiver<br />

Verseuchung relativ bald nach dem Auftreten der Verseuchung erfolgen – je später<br />

umso wirkungsloser ist die Maßnahme (ALEXAKHIN 1993).<br />

Anmerkungen<br />

Das Pflügen muss sorgfältig erfolgen, dabei ist die Einstellung des Pfluges sehr wichtig<br />

(siehe MEISEL et al. 1991). Auf flachgründigen Standorten ist die Maßnahme nicht möglich,<br />

auf nassen Standorten ist sie wegen Problemen mit der untergepflügten organischen<br />

Substanz im sauerstoffarmen nassen Boden nur wenig sinnvoll. Genauso wenig macht<br />

die Maßnahme Sinn bei wiederholt auftretenden Belastungen (z.B. jährliche Überschwemmungen<br />

mit belasteten Flusssedimenten).<br />

In Wiesen führt die Maßnahme wegen des Verlustes der Grasnarbe und der vergrabenen<br />

Nährstoffe zu deutlichen Mindererträgen. Diese sind – bei tiefem Pflügen – auch in Äckern<br />

anzunehmen. Bei flachem Pflügen wird in Äckern der Schadstoff durch die Bodenbearbeitung<br />

allmählich innerhalb der Krume gleichmäßig verteilt – ein Teil gelangt also wieder an<br />

die Bodenoberfläche.<br />

Ein untergepflügter Boden kann auch mit der Zeit durch verschiedene natürliche Prozesse<br />

zumindest teilweise wieder an die Oberfläche gelangen. Möglich ist diese z.B. durch:<br />

• Erosion<br />

• Quellen und Schrumpfen – vor allem bei tonreichen Böden<br />

• Aktivität von Bodentieren (Regenwürmer, Maulwürfe, Mäuse, siehe 4.2.1.5).<br />

Das Wenden mit dem Pflug kann daher bei bestimmten Schadstoffen eine kostengünstige<br />

und schnelle Maßnahme sein. Die zahlreichen Nachteile und Einschränkungen sind aber<br />

mit dem Nutzen vor Ort abzuwägen.<br />

4.1.3.2 Überdeckung<br />

Die Überdeckung mit unbelastetem Boden ist eine einschneidende und wegen des hohen<br />

Aufwandes und der geringen Verfügbarkeit von sauberem Boden nur ein kleinräumig anwendbares<br />

Verfahren (siehe auch 5.4).<br />

Um eine direkte Kontamination (→ Verschmutzungspfad) zu verhindern, ist in der Regel<br />

eine wesentlich geringere Überdeckung notwendig, als wenn die Aufnahme über die Wurzel<br />

vermieden werden soll.<br />

LVVG Aulendorf ⋅ Seite 46 von 131

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