Maßnahmenkonzept zur verschmutzungsarmen Nutzpflanzenernte
Maßnahmenkonzept zur verschmutzungsarmen Nutzpflanzenernte
Maßnahmenkonzept zur verschmutzungsarmen Nutzpflanzenernte
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LABO-Vorhaben B 4.03 im Länderfinanzierungsprogramm Wasser, Boden und Abfall<br />
<strong>Maßnahmenkonzept</strong> <strong>zur</strong> <strong>verschmutzungsarmen</strong> <strong>Nutzpflanzenernte</strong><br />
Moorböden in aller Regel stärker verschmutzt als von Mineralböden. RAFFERTY et al.<br />
(1994 b) fanden in Irland bei Schafweiden auf Moorböden eine wesentlich höhere Bodenverschmutzung<br />
als bei Schafweiden auf Mineralböden.<br />
4.2.3.9 Bedeutung der Bodenaufnahme für die Spurenelementversorgung<br />
Boden wird nicht nur zwangsläufig mit dem Futter aufgenommen, sondern auch gezielt,<br />
um die Mineralstoffversorgung zu verbessern. So nehmen z.B. junge Ferkel Boden <strong>zur</strong><br />
Sicherung ihrer Eisenversorgung auf. Auf die Bedeutung von aufgenommenem Boden für<br />
die Mineralstoffversorgung weisen HEALY et al. (1970) nach Isotopen-Experimenten mit<br />
Schafen in Neuseeland hin.<br />
GRACE et al. (1996) fanden bei Verfütterung von 100 g Boden/Tag an Schafe signifikant<br />
höhere Vitamin B12-Konzentrationen im Vergleich <strong>zur</strong> Kontrolle. Schafe auf einer Weide<br />
mit höherer Bodenaufnahme wiesen im Gegensatz zu einer mit niedrigerer Bodenaufnahme<br />
keine vergrößerte Schilddrüse auf (HEALY et al. 1974).<br />
Die Bodenaufnahme kann allerdings auch die Phosphorversorgung durch eine Bindung<br />
von Phosphor an mit dem Boden aufgenommenes Eisen/Aluminium beeinträchtigen<br />
(AMMERMANN et al. 1984).<br />
4.2.4 Ackerfutterbau<br />
4.2.4.1 Arten- und Sortenwahl<br />
Die prinzipiellen Unterschiede zwischen den auf dem Acker angebauten Futterpflanzen<br />
sind wesentlich größer als bei Dauergrünland mit seinen unterschiedlichen Beständen<br />
und Nutzungsformen. Daher kann beim Ackerfutterbau durch die Wahl der Kulturpflanze<br />
die Schadstofffracht ganz wesentlich beeinflusst werden.<br />
Am günstigsten dürfte in der Regel der Mais sein, da er eine hohe Phytomasse aufweist<br />
und auf Grund der Höhe der Pflanze (über den Einfluss der Höhe siehe PINDER &<br />
MCLEOD 1988) und der relativ hohen Masse im Verhältnis <strong>zur</strong> Oberfläche Bodenfrachten<br />
nur eine geringe Bedeutung haben. Während Getreidekörner und Sojabohnen, eine gewisse<br />
Staubbelastung (~ 0,1 g/kg) aufweisen, sind Maiskörner praktisch frei von Schmutz<br />
(PINDER & MCLEOD 1988).<br />
Kleegras etc. ist vermutlich schon deutlich ungünstiger, da es zum einen mehrmals geerntet<br />
wird und die Grasnarbe bei Ackerfutter relativ mehr offene Flächen als beim Grünland<br />
aufweist.<br />
Bei Futterrüben wird in der Regel wegen der vielen Feinwurzeln am Rübenkörper auch<br />
immer sehr viel Erde mitgeerntet (RAFFERTY et al. 1994c: 30-60 %). Die Zahlen von<br />
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