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Maßnahmenkonzept zur verschmutzungsarmen Nutzpflanzenernte

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LABO-Vorhaben B 4.03 im Länderfinanzierungsprogramm Wasser, Boden und Abfall<br />

<strong>Maßnahmenkonzept</strong> <strong>zur</strong> <strong>verschmutzungsarmen</strong> <strong>Nutzpflanzenernte</strong><br />

Regenwürmer<br />

Regenwürmer gelten allgemein als nützliche Tiere, weil sie einen positiven Einfluss auf<br />

die Bodenstruktur haben (LEE 1985). Die von den Regenwürmern an der Bodenoberfläche<br />

abgelegten Mengen an Losungen können mit einigen Kilogramm je m² beträchtlich<br />

sein (Tab. 4–4) und erreichen die von Maulwurf und Mäusen ausgeworfenen<br />

Mengen durchaus (Tab. 4–3), wegen ihrer geringeren Größe werden sie allerdings nicht<br />

so gut wahrgenommen. Die Gefahr einer Verschmutzung besteht vor allem dann, wenn<br />

die Losungen nicht flach auf den Boden abgelegt werden, sondern wie z.B. bei der Art<br />

Aporrectodea longa zu kleinen Türmchen aufgeschichtet werden.<br />

Eine direkte Bekämpfung der Regenwürmer ist zum einen nur schwer möglich, zum anderen<br />

wird dadurch die Bodenstruktur nachhaltig beeinträchtigt. Zwischen dem Vorkommen<br />

von Regenwürmern und dem pH-Wert des Bodens gibt es eine eindeutige Beziehung: Je<br />

niedriger die pH-Werte sind, umso niedriger sind in der Regel auch die Regenwurmbiomassen<br />

(EHRMANN et al. 2002). Durch den Verzicht auf eine Kalkung und eine Düngung<br />

mit physiologisch sauren Düngern kann die Regenwurmanzahl allmählich vermindert werden<br />

(MA et al. 1990). Eine Versauerung hat auch negative Wirkungen auf den Pflanzenbestand<br />

und die Verfügbarkeit der meisten Schwermetalle (siehe 5.2), daher sind Nutzen<br />

und Schaden dieser Maßnahme vorher gegeneinander abzuwägen.<br />

In den meisten Böden sind Regenwürmer eine Hauptnahrung der Maulwürfe. Maßnahmen<br />

die die Regenwurmpopulation verringern, sind daher auch geeignet <strong>zur</strong> Maulwurfbekämpfung.<br />

Maulwürfe<br />

Maulwürfe haben saisonale Aktivitätsmaxima, zu denen sie besonders viel Erde auswerfen.<br />

Im November und Dezember vertiefen sie wegen der kalten Witterung ihr Gangsystem.<br />

Von Februar bis Mai graben die männlichen Tiere oberflächennahe Gänge auf der<br />

Suche nach Weibchen. Ab Juli/August legen die dann selbständigen Jungtiere ihr eigenes<br />

Bausystem an (STONE 1989). Der Autor schlägt vor, zu diesen Zeiten gezielt die Haufen<br />

einzuebnen.<br />

Die direkte Bekämpfung könnte durch Gift oder Fallen erfolgen (STONE 1989), ist aber in<br />

Deutschland nicht gestattet. GORMAN & STONE (1989) hatten in Versuchen Erfolg beim<br />

Einsatz von Vergrämungsmitteln, sind aber unsicher ob diese Maßnahme praxistauglich<br />

ist.<br />

Eine indirekte Bekämpfung kann durch eine angepasste Nutzung erfolgen. Den Einfluss<br />

unterschiedlichen Weidemanagements (Standweide vs. Umtriebsweide) auf die Population<br />

von Maulwürfen untersuchte ENNIK (1967) in den Niederlanden. Die Umtriebsweide<br />

führte zu einem Rückgang an Maulwurfshaufen.<br />

LVVG Aulendorf ⋅ Seite 54 von 131

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