Maßnahmenkonzept zur verschmutzungsarmen Nutzpflanzenernte
Maßnahmenkonzept zur verschmutzungsarmen Nutzpflanzenernte
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LABO-Vorhaben B 4.03 im Länderfinanzierungsprogramm Wasser, Boden und Abfall<br />
<strong>Maßnahmenkonzept</strong> <strong>zur</strong> <strong>verschmutzungsarmen</strong> <strong>Nutzpflanzenernte</strong><br />
E. coli O157:H7<br />
Der E. coli Stamm (O157:H7) ist auch in geringen Dosen infektiös und sehr humanpathogen.<br />
Immer wieder kommt es zu Seuchenausbrüchen. Neben anderen Tieren spielen<br />
Viehherden als Reservoir für dieses Bakterium eine wesentliche Rolle (WALLACE, 1999).<br />
Tiere können sich unter anderem über frisch ausgebrachte Gülle anstecken. Bei einem<br />
kürzeren Intervall zwischen Gülleausbringung und Beweidung steigt die Wahrscheinlichkeit<br />
für einen Befall mit E. Coli an (HANCOCK et al. 1994, zitiert nach WALLACE, 1999).<br />
• Dieses Colibakterium überlebt einen guten Silierungsprozess nicht – damit kann E. coli<br />
verringert werden (BYRNE et al. 2002).<br />
• durch eine aerobe Kompostierung werden die meisten Keime abgetötet, in anaerober<br />
Gülle können mehr Keime überleben (WALLACE, 1999),<br />
4.4.2 Organische Schadstoffe<br />
Organische Schadstoffe wie Dioxin, PCB, HCB werden nur in geringem Umfang von der<br />
Wurzel aufgenommen. Die Kontamination kann aber über die Luft aufs Futter erfolgen<br />
(Dioxin: FÜRST et al. 1993) oder über anhaftenden PCB-verseuchten Klärschlamm (FRIES<br />
1982). Zur Bodenaufnahme gibt es unterschiedliche Angaben. Die Bodenaufnahme von<br />
Dioxin wird von FÜRST et al. (1993) und KRAUSE et al. (1993) bei Studien in NRW als eher<br />
gering bezeichnet:<br />
KRAUSE et al. (1993) stellten keine Korrelation zwischen Dioxinkonzentration in Gras und<br />
Boden beim ersten und zweiten Aufwuchs fest. Beim dritten Aufwuchs waren die Gehalte<br />
jedoch viel höher und es zeigte sich eine Korrelation zu den Bodengehalten.<br />
FÜRST et al. (1993) haben die Dioxin-Gehalte in Milch mit den Konzentrationen im Futter<br />
und Boden verglichen. Dabei zeigte sich kaum eine Korrelation zu den Gehalten im Boden,<br />
was auf eine geringe Bodenaufnahme oder eine geringe Verfügbarkeit des Dioxins<br />
aus dem Boden schließen lässt. Allerdings waren die Gehalte im Gras im Mittel nur ca.<br />
ein Zehntel geringer und die Proben wurden vermutlich während der Vegetationszeit genommen<br />
(Angaben <strong>zur</strong> Witterung fehlen), so dass bei der üblichen Bodenaufnahme im<br />
Sommer auch keine große Belastung aus dem Boden bei diesen Konzentrationen zu erwarten<br />
gewesen wäre. Auch waren die Grasproben nicht geschützt vor Splash etc. – die<br />
Kontamination könnte also trotzdem zu einem gewissen Umfang aus dem Boden stammen.<br />
Die Gehalte an PCDD/Fs in Eiern können durch Bodenaufnahme deutlich erhöht sein<br />
(PETREAS et al. 1991, SCHULER et al. 1997a). Bei PCB aus Klärschlamm führt FRIES 1982<br />
die Bodenaufnahme als hauptsächlichen Pfad der Kontamination der Nahrungskette an.<br />
FRIES & MARROW (1992) haben markiertes HCB absorbiert an unterschiedlichen Böden<br />
LVVG Aulendorf ⋅ Seite 77 von 131