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Maßnahmenkonzept zur verschmutzungsarmen Nutzpflanzenernte

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LABO-Vorhaben B 4.03 im Länderfinanzierungsprogramm Wasser, Boden und Abfall<br />

<strong>Maßnahmenkonzept</strong> <strong>zur</strong> <strong>verschmutzungsarmen</strong> <strong>Nutzpflanzenernte</strong><br />

höheren Schadstoffaufnahme bei ungünstiger Witterung, zu einer höheren Schadstoffbelastung<br />

des Fleisches führen. Daher sollte vor einer extensiven ganzjährigen Freilandhaltung<br />

von Fleischrindern geklärt werden, ob die Flächen belastet sind. In diesem Falle wäre<br />

von einem Verbleib der Tiere über Winter auf der Fläche eher ab<strong>zur</strong>aten. Unter Umständen<br />

kann die Schadstoffaufnahme auch durch eine Reduktion der Besatzdichte sowie<br />

eine Beifütterung reduziert werden.<br />

4.2.3.4 Stand- versus Umtriebsweide<br />

Weidesysteme sind nicht pauschal danach einteilbar, welches Verfahren im Hinblick auf<br />

die Schmutzaufnahme durch die Weidetiere das bessere ist. Stattdessen wird der Verschmutzungsgrad<br />

im Einzelfall insbesondere durch Viehbesatz, Standortverhältnisse und<br />

Management gesteuert. Die Maßnahmenableitung muss dann an den konkreten Bedingungen<br />

des Einzelfalles vorgenommen werden.<br />

Bei Umtriebsweiden lässt sich das Futterangebot zumindest theoretisch besser dosieren<br />

als auf Standweiden, zudem sind die Laufwege der Rinder begrenzt. Das spricht bei richtiger<br />

Gestaltung der Besatzdichte unter Vermeidung extrem tiefen Abfressens für geringe<br />

Schmutzaufnahme. Allerdings konnte EHRMANN (2004) bei dreijährigen Trittschadensuntersuchungen<br />

im Allgäu die insgesamt höchsten Trittschäden auf einer Umtriebsweide<br />

feststellen – die Tiere wurden jedoch dort etwas zu spät umgetrieben.<br />

Im Gegensatz dazu zeichnen sich Standweiden durch in der Regel geringe Viehbesatzdichten<br />

und Verteilung der Trittbelastung auf eine größere Fläche aus. Stellenweise werden<br />

auf Standweiden stark abgefressene Bereiche auftreten, die sich mit nicht oder nur<br />

schwach genutzten Flächenteilen abwechseln. Dieses bestätigt eine Aussage von<br />

BERENDE (1990), zitiert nach BÖCKER et al. (1995) wonach „auf einer in kleine Parzellen<br />

unterteilten Standweide die Bodenaufnahme größer als beim Rotationsverfahren ist, weil<br />

die Tiere das Gras auf den kleinen Parzellen kürzer abfressen und dadurch mehr Boden<br />

aufnehmen. Andererseits wirkt die sehr dichte Grasnarbe einer Standweide der Bodenaufnahme<br />

prinzipiell entgegen. Bei zu knappem Grasangebot laufen die Tiere viel umher<br />

und verunreinigen auf diese Weise den Aufwuchs, während bei einem zu hohen Angebot<br />

vor allem bei nasser Witterung viel Gras zertreten und verschmiert wird".<br />

4.2.3.5 Verzicht auf Beweidung bei nasser Witterung<br />

Bei nasser Witterung sind Böden mechanisch weniger belastbar, folglich treten viel leichter<br />

Narbenschäden auf, die Verschmutzungen des Aufwuchses nach sich ziehen können<br />

(siehe 4.2.3.3). Daher sollte eine Beweidung schadstoffbelasteter Flächen bei ungünstiger<br />

Witterung unterbleiben.<br />

LVVG Aulendorf ⋅ Seite 66 von 131

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