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Maßnahmenkonzept zur verschmutzungsarmen Nutzpflanzenernte

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LABO-Vorhaben B 4.03 im Länderfinanzierungsprogramm Wasser, Boden und Abfall<br />

<strong>Maßnahmenkonzept</strong> <strong>zur</strong> <strong>verschmutzungsarmen</strong> <strong>Nutzpflanzenernte</strong><br />

3.1.4 Untersuchungsergebnisse zum Ausmaß des Verschmutzungspfades<br />

In diesem Kapitel wird eine kurze Übersicht über das Ausmaß der Futterverschmutzung<br />

und die bestimmenden Einflussfaktoren gegeben. In Kapitel 4 werden die verschiedenen<br />

Maßnahmen <strong>zur</strong> Verminderung der Verschmutzung detailliert dargestellt. Dabei werden<br />

dann weitere Daten <strong>zur</strong> Futterverschmutzung gezeigt.<br />

3.1.4.1 Grünlandwirtschaft<br />

Die Verschmutzung von Futtermitteln ist sowohl aus Sicht des Futterwertes als auch aus<br />

Sicht des Schadstofftransfers von Bedeutung. Der Futterwert bzw. die Beeinträchtigung<br />

des Futterwertes durch Verschmutzung schlägt sich unmittelbar in der Tierleistung nieder.<br />

Die Schadstoffaufnahme über den Bodenanhang ist bedeutend für die Vermarktbarkeit<br />

der tierischen Produkte. Beide Aspekte geben Anreize, den Bodenanhang soweit wie<br />

möglich zu reduzieren.<br />

Den bodenschutzrechtlichen Werteregelungen liegt die Annahme einer durchschnittlichen<br />

Beimengung von 3 % Boden zu Futtermitteln – bei einer starken Schwankung in Abhängigkeit<br />

von den Produktions- und Erntebedingungen – zugrunde (KNOCHE et al. 1999).<br />

Diese Annahme beruht auf der Auswertung verschiedener Untersuchungen. Beispielsweise<br />

ermittelten THORNTON & KINNIBURGH (1977, zitiert nach Grün et al. 1993) in einer<br />

Sommerration von Rindern eine tägliche Bodenaufnahme zwischen 300 u. 600 g; daraus<br />

errechnet sich ein Bodenanteil zwischen rund 2 und 6 % an der Futteraufnahme bezogen<br />

auf eine Pflanzentrockenmasseaufnahme zwischen 11 und 14 kg in Abhängigkeit vom<br />

Grundfutter und Leistungsniveau bei Milchkühen.<br />

Der Workshop „Verschmutzungsarme <strong>Nutzpflanzenernte</strong>“ am 18. Mai 2004 in Bonn machte<br />

deutlich, dass der in der BBodSchV bei den Maßnahmenwerten für Grünland berücksichtigte<br />

Verschmutzungsanteil von 3 % tendenziell eher die untere Grenze des praxisüblichen<br />

„unvermeidbaren“ Verschmutzungsanteils darstellt.<br />

In der Fachliteratur werden folgende Einflussfaktoren auf das Verschmutzungsausmaß<br />

genannt (vgl. nähere Ausführungen in Kap. 4):<br />

• Witterung / Bodenfeuchte<br />

Offensichtlich wird der Verschmutzungsanteil durch die Witterung beeinflusst; während<br />

feuchter Witterungslagen oder allgemein im Winterhalbjahr sind die Verschmutzungsanteile<br />

größer als in trockenen Witterungslagen. Ursache wird die geringere<br />

mechanische Belastbarkeit der Narbe bei hoher Bodenfeuchte sein, so dass<br />

durch Viehtritt oder Befahrung ein höherer Bodenanteil dem Futter beigemischt wird.<br />

• Viehbesatzdichte<br />

Bei hohen Besatzdichten und entsprechender Trittbelastung der Weideflächen nimmt<br />

der Verschmutzungsanteil zu.<br />

LVVG Aulendorf ⋅ Seite 37 von 131

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