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Maßnahmenkonzept zur verschmutzungsarmen Nutzpflanzenernte

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LABO-Vorhaben B 4.03 im Länderfinanzierungsprogramm Wasser, Boden und Abfall<br />

<strong>Maßnahmenkonzept</strong> <strong>zur</strong> <strong>verschmutzungsarmen</strong> <strong>Nutzpflanzenernte</strong><br />

• RAFFERTY et al. (1994a) fanden in Irland in Kot von Schafen auf der Weide 6x höhere<br />

Cäsiumkonzentration im Winter als im Sommer; als Ursache wurde die höhere Futterverschmutzung<br />

des Aufwuchses im Winter benannt.<br />

• VAITHIYANATHAN & SINGH (1994) untersuchten in Indien die Bodenaufnahme von<br />

Schafen. Die Werte variierten zwischen 70-160 g/Tier u. Tag. Im Sommer war die Bodenaufnahme<br />

geringer.<br />

• Die Bodenaufnahme kann so hoch sein, dass sie zu einer deutlichen Abnutzung der<br />

Zähne führt. LUDWIG & HEALY (1966) fanden eine höhere Abnutzung im Winter; diese<br />

korrelierte gut mit der dann viel höheren Bodenaufnahme.<br />

• MCGRATH et al. (1982) untersuchten in Irland die Bodenaufnahme bei Schafen. Es<br />

zeigt sich eine deutliche Variation in Abhängigkeit von der Jahreszeit. Im Herbst war<br />

sie auch aufgrund des geringeren Futterangebotes viel größer als im Frühling/Sommer.<br />

Die Besatzdichte hatte einen deutlichen Einfluss: bei höherem Besatz<br />

war auch die Bodenaufnahme größer. Insgesamt wurden unter ungünstigen Umständen<br />

bis zu 400 g Boden/kg Körpergewicht zwischen Mai und November aufgenommen.<br />

• GEESON et al. (1998) untersuchten in einem ehemaligen Bergbaugebiet in Mittelengland<br />

die F- und Pb-Gehalte im Aufwuchs von Dauerweiden (Rinder- und Schafweiden).<br />

Sie fanden jeweils im Winter viel höhere F- und Pb-Gehalte. Ein erheblicher Teil<br />

davon war auf anhaftenden Boden <strong>zur</strong>ückzuführen, ein erheblicher Teil blieb auch<br />

noch nach dem Waschen an der Vegetation.<br />

Maßnahmen<br />

Die hohe Bodenaufnahme im Winter ist nicht nur eine Folge der stärkeren Verschmutzung<br />

des Futters, sondern auch eine Folge der Futterknappheit in dieser Periode mit geringem<br />

Wachstum. Als Maßnahme <strong>zur</strong> Begrenzung der Verschmutzung des Aufwuchses und der<br />

Boden- bzw. Schadstoffaufnahme durch die Nutztiere bietet sich eine Beifütterung an. So<br />

konnten HEALY et al. (1967) bei Weideschafen in Neuseeland durch eine Beifütterung die<br />

Bodenaufnahme im Winter um bis zu 75 % reduzieren.<br />

Weiterhin ist auch die Einschränkung bzw. Einstellung der Beweidung im Winter auf Ihre<br />

Eignung <strong>zur</strong> Gefahrenabwehr zu untersuchen.<br />

Die ganzjährige extensive Weidehaltung auch mit dem Ziel der Offenhaltung der Landschaft<br />

wird derzeit schon auf verschiedenen Flächen, z.B. in auch in Flussauen praktiziert.<br />

Dieses Verfahren könnte aber unter Umständen bei belasteten Flächen, auf Grund der<br />

LVVG Aulendorf ⋅ Seite 65 von 131

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