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Maßnahmenkonzept zur verschmutzungsarmen Nutzpflanzenernte

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LABO-Vorhaben B 4.03 im Länderfinanzierungsprogramm Wasser, Boden und Abfall<br />

<strong>Maßnahmenkonzept</strong> <strong>zur</strong> <strong>verschmutzungsarmen</strong> <strong>Nutzpflanzenernte</strong><br />

• Artbedingte Unterschiede von Pflanzen bei der Anlagerung von bodenbürtigen<br />

Schadstoffen<br />

Zwischen verschiedenen Pflanzenarten gibt es große Unterschiede hinsichtlich der Anlagerung<br />

von Boden auf den Pflanzen.<br />

PINDER & MC LEOD (1989) fanden bei Kohl 1,1 mg Boden/g TS, bei Kopfsalat aber<br />

260 mg/g 2 . Die Autoren führen dies auf die Morphologie der Pflanzen <strong>zur</strong>ück.<br />

Futterrüben wiesen bei einer in Irland durchgeführten Untersuchung Bodenanteile zwischen<br />

30 (mineralische Böden) und 60 % (organische Böden) auf (RAFFERTY 1994c). Diese<br />

Werte sind sehr hoch, alle anderen Futtermittel (Heu, Grassilage) wiesen Werte von<br />

unter 10 % auf. Die hohen Werte der Futterrüben sind zum Teil darauf <strong>zur</strong>ückzuführen,<br />

dass die Futterrüben nach Angaben der Autoren klein waren und damit eine vergleichsweise<br />

große Oberfläche im Vergleich <strong>zur</strong> Pflanzenmasse aufwiesen. Durch eine geeignete<br />

Sortenwahl (Rübenkörper über der Bodenoberfläche) kann bei Futterrüben der Bodenanhang<br />

reduziert werden. Auch lässt sich durch Waschen und/oder Abschneiden des<br />

Wurzelbartes eine deutliche Verringerung der Verschmutzung erreichen.<br />

HEALY et al. (1974) haben auf Schafweiden in Neuseeland bei Weißklee deutlich höhere<br />

Bodenanlagerungen als bei Weidelgräsern ermittelt.<br />

Luzerne zeigt häufig höhere Rohaschegehalte als Gras (LOGES & TAUBE 1999, NUSSBAUM<br />

2003). Dies liegt aber vermutlich nicht an den höheren Gehalten in der Luzerne selbst,<br />

sondern an dem höheren Risiko der Futterverschmutzung infolge der Kultivierung der<br />

Horstpflanze Luzerne im Ackerfutterbau mit häufig „offener“ Stoppel und folglich geringerer<br />

Abdeckung der Bodenoberfläche. Hinzu kommt die deutlich höhere Regenwurmpopulation<br />

unter Luzerne (EHRMANN 1996), die u. a. neben der Stickstoffakkumulation maßgeblich<br />

ist für den hohen ökologischen Wert der Luzerne in einer Fruchtfolge.<br />

Einfluss auf die Verschmutzung übt auch die Wuchshöhe der Nutzpflanzen aus. So unterliegen<br />

Nutzpflanzen mit bodennah wachsenden Ernteprodukten viel stärker dem Verschmutzungspfad<br />

als Nutzpflanzen mit bodenfern wachsenden Ernteprodukten. Diesen<br />

Zusammenhang haben PINDER & MCLEOD (1988) nachgewiesen.<br />

Bei Körnern spielt die "Verpackung" der Körner eine wichtige Rolle: Maiskörner enthielten<br />

nach der Ernte so gut wie keinen anhaftenden Boden, Weizenkörner aber 0,12 g/kg<br />

(PINDER & MCLEOD 1988).<br />

2 Zu beachten ist, dass die meisten Werte in g/g TS Pflanze angegeben werden. Bei einem Bezug auf Bodenanlagerung/m²<br />

kann sich die Einstufung der Pflanzen deutlich ändern (PINDER & MC LEOD 1989).<br />

LVVG Aulendorf ⋅ Seite 51 von 131

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