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Maßnahmenkonzept zur verschmutzungsarmen Nutzpflanzenernte

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LABO-Vorhaben B 4.03 im Länderfinanzierungsprogramm Wasser, Boden und Abfall<br />

<strong>Maßnahmenkonzept</strong> <strong>zur</strong> <strong>verschmutzungsarmen</strong> <strong>Nutzpflanzenernte</strong><br />

vielen Fällen eher eine Produktionsumstellung hin zu verschmutzungsunanfälligen Pflanzenarten<br />

oder Pflanzensorten angezeigt sein.<br />

Sind nur kleine Flächen durch erhöhte Schadstoffgehalte betroffen, dann können aufwändigere<br />

Sicherungsmaßnahmen geeignet sein. Jedoch ist neben der Eignung auch die<br />

Verhältnismäßigkeit zu prüfen. Zumeist ist davon auszugehen, dass diese aufwändigeren<br />

Bodenschutzmaßnahmen nicht verhältnismäßig sind, weil den hohen Kosten der Maßnahmen<br />

nur vergleichsweise geringe finanzielle Erträge der landwirtschaftlichen Kulturen<br />

aber auch des Gartenbaus gegenüber stehen.<br />

• Bodenüberdeckung:<br />

Die Überdeckung der belasteten Bodenschichten mit nicht belastetem, kulturfähigem<br />

Bodenmaterial kann den Verschmutzungspfad weitgehend reduzieren. Um eine Wiedervermischung<br />

mit den belasteten Bodenschichten zum Beispiel im Zuge von Bodenbearbeitungsverfahren<br />

zu vermeiden, sollte eine Mindestschichtdicke von 40 cm<br />

aufgetragen werden. Werden im Wechsel auch Ackerkulturen angebaut, deren<br />

Hauptdurchwurzelungsbereich über 40 cm Bodentiefe hinausgeht, dann sind mächtigere<br />

Überdeckungen vorzusehen. Dabei sind Überdeckungsmächtigkeiten von 60 –<br />

70 cm ausreichend (KUNTZE et al. 1984, DELSCHEN 2000). Bodenüberdeckungen<br />

sind nur dann sinnvoll, wenn die Überdeckungsschicht nicht durch weitere Schadstoffeinträge<br />

z.B. in Immissionslagen oder in Überschwemmungsgebieten wiederum<br />

mit Schadstoffen angereichert wird. Die Anforderungen des § 12 BBodSchV sind zu<br />

beachten.<br />

• Bodenaustausch:<br />

Wie die Bodenüberdeckung kann auch durch einen Bodenaustausch die Bedeutung<br />

der Verschmutzung von Nahrungspflanzen mit belastetem Bodenmaterial vermieden<br />

werden.<br />

Beide vorgenannte Sicherungsmaßnahmen wirken gleichermaßen der systemischen Aufnahme<br />

von Schadstoffen entgegen, wie DELSCHEN (2000) anhand von Ergebnissen aus<br />

den bergbaulich stark belasteten Stolberger Raum in Nordrhein-Westfalen berichtet.<br />

LVVG Aulendorf ⋅ Seite 75 von 131

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