Eine experimentelle Untersuchung - KOPS - Universität Konstanz
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6 DISKUSSION 117<br />
mehr (weniger) Züge benötigt wurden, desto höher (niedriger) wurde der Aufgabenstandard<br />
Züge gesetzt.<br />
6.2.2 Geschlecht<br />
Wenn im folgenden Geschlechtseffekte und Geschlechtsunterschiede berichtet werden,<br />
muss bei der Interpretation dieser Ergebnisse beachtet werden, das die weiblichen<br />
Versuchspersonen von einer Versuchsleiterin gelobt wurden und die männlichen Versuchspersonen<br />
von einem Versuchsleiter. Die Versuchsleiter unterschieden sich aber<br />
hinsichtlich der Glaubwürdigkeit ihres Lobes (Tabelle 6) und ihres Vorgehens (Anhang<br />
A2) nicht.<br />
Generelle Geschlechtsunterschiede (Haupteffekte). Geschlechtsunterschiede gab<br />
es hinsichtlich der Leistung. Frauen benötigten mehr Züge, machten mehr Fehler, hatten<br />
eine schlechtere Relative Problemlöseleistung, arbeiteten ineffizienter und hatten<br />
eine schlechtere Optimale Effizienz. Geschlechtsunterschiede gab es hinsichtlich des<br />
Orts der Aufmerksamkeit. Männer äußerten mehr potentiell aufgabenförderliche Gedanken<br />
und mehr Gedanken zur Aufgabenschwierigkeit. Frauen äußerten mehr sonstige<br />
Gedanken und mehr negative selbstbezogene Gedanken. Männer versuchten tendenziell<br />
eher, das Problem durch nachdenken zu lösen und hatten tendenziell höhere<br />
Werte in ihrer positiven Selbsteinschätzung. Männer hatten in der Arbeitsperiode nach<br />
der Manipulation weniger aufgabenbezogene Gedanken als vor der Manipulation,<br />
während Frauen eher mehr aufgabenbezogene Gedanken nach der Manipulation äußerten.<br />
Dafür hatten die Männer nach der Manipulation mehr sonstige Gedanken als<br />
vor der Manipulation, während die Frauen nach der Manipulation weniger sonstige<br />
Gedanken hatten als vor der Manipulation.<br />
Männer schätzten ihre aufgabenbezogene Selbstwirksamkeit vor der Aufgabe<br />
tendenziell und nach der Bearbeitung signifikant höher ein als die Frauen. In der neutralen<br />
Bedingung senkten die Frauen ihre aufgabenbezogene Selbstwirksamkeit signifikant<br />
ab, während sie in der neutralen Bedingung unverändert blieb. Bei den Männern<br />
blieb sie in jeder Bedingung unverändert. Tendenziell aktivierter vor der Aufgabe