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Eine experimentelle Untersuchung - KOPS - Universität Konstanz

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30 3 THEORIE UND HYPOTHESEN<br />

(Isen, Daubman, & Gorgiolione, 1987) besteht, die Auswirkungen in beide Richtungen<br />

zulässt.<br />

Forgas, Ciarrochi und Moylan (2000b) konnten zeigen, das gut gestimmte<br />

(„happy“) Personen (zum Beispiel auf die Frage „Soll Australien eine Republik werden?“)<br />

kreativere, originellere, selbstrelevantere (Ist der Inhalt, das Thema eines<br />

selbst ausgedachten Arguments persönlicher Natur?) und mehr Argumente produzieren<br />

als traurige Personen. Traurige Personen produzieren dafür qualitativ bessere,<br />

überzeugendere Argumente. Diese (und frühere) empirische Ergebnisse werden in der<br />

neueren Forschung (Bless, 2000; Fiedler, 2000; Fiedler, 2001; Fiedler & Bless, 2001;<br />

Higgins, 2001; alle zitiert in Forgas, 2002) als Belege für zwei eng an Affekt geknüpfte,<br />

komplementäre Verarbeitungsstile interpretiert, die für jede Aufgabe zur Bewältigung<br />

benötigt werden. Positiver Affekt soll Assimilation, negativer Affekt Akkomodation<br />

(beide Begriffe ursprünglich aus Piagets´ Entwicklungstheorie) begünstigen. Assimilation<br />

meint hier einen Verarbeitungsstil, der schema- und routinenbasiert ist und<br />

unter Verwendung schon vorhandener Wissensstrukturen Informationen aus der Umwelt<br />

aktiv verarbeitet und umwandelt (top-down Verarbeitungsstil). Akkommodation<br />

meint hier einen Verarbeitungsstil, der auf die Erfordernisse der Situation fokussiert<br />

ist. Deshalb werden Reizen von außen besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt und<br />

systematisch-erschöpfend verarbeitet und gespeichert (bottom-up Verarbeitungsstil).<br />

Aktivierung wirkt sich auch auf die Aufgabenleistung aus. Nach Eysenck (1992) wird<br />

durch hohe Erregung die Aufgabenleistung bei einfachen Vigilanzaufgaben verbessert,<br />

bei Kreativitätsaufgaben verschlechtert. Nach Easterbrooks (1959) cue-utilization<br />

Hypothese erhöht Aktivierung die Aufmerksamkeit auf zentrale Hinweisreize und<br />

reduziert die Aufmerksamkeit auf periphere Hinweisreize. Hohe Aktivierung sei<br />

schlecht bei Aufgaben, die häufigen Wechsel zwischen fokalen und peripheren Hinweisreizen<br />

erfordern. Matthews, Davies und Lees (1990) fanden dagegen heraus, dass<br />

höhere Aktivierung (selbst eingeschätzt) konsistent positiv assoziiert ist mit effizienterer<br />

Leistung bei unterschiedlich anspruchsvollen Aufmerksamkeitsaufgaben. Die Beziehung<br />

zwischen Aktivierung und Leistung wird von Matthews et al. (1990) als weitgehend<br />

linear beschrieben. Meine Hypothesen zum Zusammenhang von Aktivierung

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