06.10.2013 Aufrufe

Eine experimentelle Untersuchung - KOPS - Universität Konstanz

Eine experimentelle Untersuchung - KOPS - Universität Konstanz

Eine experimentelle Untersuchung - KOPS - Universität Konstanz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

6 DISKUSSION 133<br />

Hypothesen und Geschlecht. Dass Männer bei hoher aufgabenspezifischer Selbstwirksamkeit<br />

vorher mehr positive selbstbezogene Gedanken äußerten, während Frauen<br />

bei niedriger aufgabenspezifischer Selbstwirksamkeit vorher mehr positive selbstbezogene<br />

Gedanken äußerten (Geschlechtsspezifität von Hypothese 8), hat vermutlich<br />

zwei verschieden Gründe. Männer, die sich sicher in ihrer Sache sind, prahlen auch<br />

damit und sparen nicht mit „Eigenlob“. Frauen versuchen eventuell durch viele positive<br />

selbstbezogene Kommentare einerseits ihre Unsicherheit zu verbergen und andererseits<br />

sich selbst Hoffnung zu machen.<br />

Dass nur Frauen mit niedriger aufgabenspezifischer Selbstwirksamkeit nach Lob<br />

mehr negative selbstbezogene Gedanken äußerten als Frauen mit hoher aufgabenspezifischer<br />

Selbstwirksamkeit (Geschlechtsspezifität von Hypothese 9), hängt meiner<br />

Meinung nach von der subjektiven Attribution des Lobs ab. Welche Ursachen für das<br />

Lob herangezogen werden hängt vermutlich vom Geschlecht und der aufgabenspezifischen<br />

Selbstwirksamkeit ab. Frauen mit niedriger aufgabenspezifischer Selbstwirksamkeit<br />

vorher sehen die Ursache des Lobs in ihrer eigenen Unfähigkeit und interpretieren<br />

das Lob deswegen als Aufmunterung und gleichzeitig Bestätigung ihrer Unfähigkeit.<br />

Frauen mit hoher aufgabenspezifischer Selbstwirksamkeit sehen die Ursache<br />

des Lobs in ihren Fähigkeiten und interpretieren das Lob als Bestätigung ihrer eigenen<br />

Einschätzung.<br />

Dass Männer mit hoher aufgabenspezifischer Selbstwirksamkeit nach Lob tendenziell<br />

mehr sonstige Gedanken äußerten als Männer mit niedriger aufgabenspezifischer<br />

Selbstwirksamkeit, könnte wieder an der Attribution des Lobs liegen. Männer<br />

mit hoher aufgabenspezifischer Selbstwirksamkeit sehen ihre Fähigkeiten bestätigt, sie<br />

brauchen nicht mehr ihre ganze Aufmerksamkeit der Aufgabe widmen. Also schweifen<br />

sie ab. Männer mit niedriger aufgabenspezifischer Selbstwirksamkeit trauen sich<br />

die Aufgabe jetzt mehr zu, bündeln noch einmal ihre Aufmerksamkeit auf die Aufgabe.<br />

Also reduziert sich die Häufigkeit sonstiger Gedanken.<br />

Dass nur die Frauen mit relativ niedriger aufgabenspezifischer Selbstwirksamkeit<br />

vorher sich nach Lob weniger mit anderen verglichen als die Frauen ohne Lob<br />

könnte an der Unsicherheitsreduktion liegen (vgl. Erklärung Hypothese 9). Frauen<br />

sind sich vermutlich ihrer Leistung besonders unsicher, wenn sie sich die Aufgabe

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!