Eine experimentelle Untersuchung - KOPS - Universität Konstanz

56 4 METHODE
Falls jemand mit 0 Fehlern (Regelverstöße) die Aufgabe bewältigte, wurde nur zur
Berechnung des Quotienten Optimale Effizienz der Wert 1 zugewiesen; bei einem
Fehler der Wert 2 usw.. Dieser Eingriff war notwendig, weil der Nenner (hier die Anzahl
Fehler) nicht Null werden darf. Bei Null Fehlern entspricht die Optimale Effizienz
mit dieser Berechnung der Effizienz.
4.5.2 Spezifische und unspezifische persönliche Aufgabenstandards
Der Aufgabenstandard ist der Anspruch an sich selbst bei einer Aufgabe. Gemessen
wird er über die Frage: „Welches ist das niedrigste Leistungslevel, mit dem du noch
zufrieden bist“? (Mento, Locke & Klein, 1992). Bei der „Turm von Hanoi“ Aufgabe
wurden 3 Aufgabenziele extern vorgegeben (neben dem übergeordneten Ziel, die
Aufgabe überhaupt zu bewältigen).
Zunächst wurde untersucht, welche spezifischen, persönlichen Aufgabenstandards
die Versuchspersonen vor und nach der Bearbeitung des Turms von Hanoi
verfolgten. Die drei Fragen dazu lauteten:
(1) „Welches ist die längste Zeit bis zur Problemlösung, mit der du noch zufrieden
bist?“ („Zeitstandard“)
(2) „Welches ist die maximalste Anzahl Schritte (Züge) bis zur Problemlösung, mit
der du noch zufrieden bist (63 Züge Minimum)?“ („Zugstandard“)
(3) „Welches ist die maximalste Anzahl Regelverstöße bis zur Problemlösung, mit
der du noch zufrieden bist?“ („Fehlerstandard“)
Die spezifischen Vorgaben (Zeit, Züge, Fehler) zu den drei Fragen kann den Fragebögen
entnommen werden (Anhang A, A4a und A4b). Um zu prüfen, ob die Personen
aufgrund des Lobs ihre Aufgabenstandards verändern, wurden diese Fragen vor und
nach der Bearbeitung der Aufgabe gestellt.
Anschließend wurden nach der Bearbeitung der Aufgabe die unspezifischen,
persönlichen Aufgabenziele erhoben. Die persönliche Gewichtung der 3 Aufgabenziele
wurde nach der Bearbeitung der „Turm von Hanoi“ Aufgabe mit 3 Fragen erfasst
(5 Punkte Likert-Skala, 1 = trifft gar nicht zu; 5 = trifft vollständig zu):