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Eine experimentelle Untersuchung - KOPS - Universität Konstanz

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6 DISKUSSION 129<br />

dieser Form war die Hypothese hinsichtlich der selbstbezogenen Gedanken zu wenig<br />

ausdifferenziert. Das gleiche gilt für die aufgabenbezogenen Gedanken. Für jede Kategorie<br />

(Aufgabenbearbeitung und Aufgabenschwierigkeit) und für jede Subskala des<br />

Fragebogens (Nachdenken, Fehlervermeidung, Geschwindigkeit) sollte eine spezifische<br />

Hypothese formuliert werden. Dasselbe gilt auch für das Geschlecht: je niedriger<br />

(höher) beispielsweise die aufgabenspezifische Selbstwirksamkeit vorher bei den<br />

Frauen war, desto mehr (weniger) positive selbstbezogene Gedanken äußerten sie; bei<br />

den Männern war es genau umgekehrt (je höher (niedriger) die aufgabenspezifische<br />

Selbstwirksamkeit, desto mehr (weniger) positive selbstbezogene Gedanken). Es sollten<br />

also auch geschlechtsspezifische Hypothesen abgeleitet werden.<br />

An dem Extremgruppenvergleich (Tabelle 12) ist gut zu sehen, das die Mittelwerte<br />

immerhin in die vorhergesagte Richtung gehen (nicht signifikant): die 20 Personen<br />

mit .der niedrigsten aufgabenspezifischen Selbstwirksamkeit haben ca. 5 Prozentpunkte<br />

weniger aufgabenbezogene Gedanken und ca. 2.5 Prozentpunkte mehr sonstige<br />

Gedanken.<br />

Hypothese 9. Da Lob keine Verschiebung der Aufmerksamkeit mit sich brachte<br />

(Ausnahme: Leistungsbewertung) ist es nicht weiter verwunderlich, dass größtenteils<br />

kein Moderatoreffekt der aufgabenspezifischen Selbstwirksamkeit auf den Ort der<br />

Aufmerksamkeit zu finden war. Zu erklären wäre umso mehr der Interaktionseffekt<br />

Bedingung mal aufgabenspezifische Selbstwirksamkeit vorher auf die positiven<br />

selbstbezogenen Gedanken bei gleichzeitigem Fehlen der Haupteffekte: weder aufgabenspezifische<br />

Selbstwirksamkeit vorher noch die Bedingung wirkte sich auf die Häufigkeit<br />

positiver selbstbezogener Gedanken aus. <strong>Eine</strong> Erklärung für dieses Ergebnis<br />

lieferten Kluger und DeNisi (1996) im Einklang mit einer Interpretation der Kontrolltheorie<br />

(Cropanzano, James, & Citera, 1993): Wenn das Feedback kongruent mit dem<br />

Selbstwertgefühl ist, dann wird die Aufmerksamkeit vermehrt auf das Selbst gelenkt.<br />

Bei negativem Feedback wird die Aufmerksamkeit demnach nur dann auf das Selbst<br />

gelenkt, wenn die betreffende Person ein niedriges Selbstwertgefühl besitzt; bei positivem<br />

Feedback nur bei Personen mit hohem Selbstwertgefühl. Damit lässt sich das<br />

Ergebnis von Abbildung 3 erklären: Die Personen mit hoher aufgabenspezifischer

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