Eine experimentelle Untersuchung - KOPS - Universität Konstanz
Eine experimentelle Untersuchung - KOPS - Universität Konstanz
Eine experimentelle Untersuchung - KOPS - Universität Konstanz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
28 3 THEORIE UND HYPOTHESEN<br />
sign (Feedback übertrifft die persönlichen Ziele und Standards) haben, lösen positive<br />
Stimmung aus (Freude), Feedback Interventionen mit einem negativen Feedbacksign<br />
lösen negative Stimmung aus. Feedback Interventionen mit einem extrem negativen<br />
oder extrem positiven Feedbacksign (große Abweichung des Feedbacks von den persönlichen<br />
Zielen oder Standards) führen zu einer erhöhten Aktivierung (Kluger et al.,<br />
1994). Ich gehe davon aus, dass das Lob positiver ist als die persönliche Einschätzung<br />
der Versuchspersonen (Hypothese 1). Das Lob soll darüber hinaus die persönliche<br />
Einschätzung der Versuchspersonen substantiell übertreffen (Hypothese 2).<br />
Hypothese 1: Die Personen, die gelobt werden, empfinden mehr Freude als die<br />
Personen, die nicht gelobt werden.<br />
Hypothese 2: Die Personen, die gelobt werden, sind aktivierter als die Personen,<br />
die nicht gelobt werden.<br />
Die Stimmung, positiv wie negativ, wirkt sich auf die kognitive Verarbeitung einer<br />
Aufgabe und die Aufgabenleistung aus (Übersicht von Isen, 1987, 1999; Abele, 1995;<br />
Jerusalem & Pekrun, 1999; Forgas, 2002). Gute Stimmung hat eine Reihe positiver<br />
Auswirkungen auf die Leistung. Isen, Daubman und Nowicki (1987) stellten beispielsweise<br />
eine bessere Problemlöseleistung gut gestimmter Personen verglichen mit<br />
Personen in neutraler Stimmung fest (Kerzenaufgabe, Duncker, 1945). Bei Assoziationstests<br />
(„Remote Associate Test“ von Mednick, Mednick, & Mednick, 1964) erwiesen<br />
sich gut gestimmte Personen als kreativer. Sie fanden mehr ungewöhnliche Assoziationen<br />
als Personen in neutraler Stimmung (Isen et al., 1987). Murray, Sujan, Hirt<br />
und Sujan (1990) stellten fest, das gut gestimmte Versuchspersonen (im Vergleich zu<br />
neutral gestimmten) mehr Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Stimuli sehen<br />
und – nach entsprechender Instruktion – auch mehr Unterschiede benennen können.<br />
Sie interpretieren dieses Ergebnis als höhere kognitive Flexibilität gut gestimmter<br />
Personen. Isen und Means (1983) fanden heraus, dass in komplexen Entscheidungssituationen<br />
(Entscheidung für ein von sechs Autos) gut gestimmte Personen durch Vereinfachung<br />
(Reduzierung der Merkmalsdimensionen) schneller auf die Lösung kamen<br />
als neutral gestimmte Personen.