Handbuch Finanzen

(b) Wann würde es sich in den Fällen um eine Spende handeln?
Würden die Unternehmen keine werbewirksame Gegenleistung verlangen oder
die Partei keine Werbung zulassen, hätten wir es mit einer (Sach-) Spende zu
tun! Es kommt also auf die Vereinbarung an!
Konkret:
Es dürfte weder ein Logo der Brauerei auf der Einladung zum Sommerfest erscheinen,
für den Fahrradladen gäbe es keinen Werbebanner, Werbematerial für
die Gastwirtschaft würde nicht verschickt und es würde jeglicher Hinweis „Mit
freundlicher Unterstützung“ fehlen, der bei der Tombola für die Einzelhändler
wirbt. Der Copy-Shop dürfte für den unentgeltlichen Druck der T-Shirts als Gegenleistung
keine unentgeltliche Anzeige erhalten.
Bei dem Fahrradladen würde es sich um eine finanzielle Spende im Rahmen des
Gemeinderatswahlkampfs handeln, die entsprechend quittiert und gebucht werden
müsste.
Bei den anderen Fällen müsste nach Vorlage einer Rechnung der Sachwert der
Leistung als Spende quittiert und als solche gebucht werden, d.h. zum Beispiel:
Der Gastwirt würde eine Rechnung über die reguläre Saalmiete schreiben, auf
die Begleichung aber ausdrücklich verzichten (Vermerk auf der Rechnung: Verzicht
auf Begleichung. Bitte um Spendenquittung) und den Betrag somit an die
Partei spenden. Auch die Brauerei, der Copy-Shop und die Einzelhändler müssten
Rechnungen für ihre Leistungen schreiben; diese aber als Spende für die
Partei deklarieren.
(3) Für wen sind wir bereit zu werben?
Am Beginn jeder Entscheidung über das Einwerben oder Akzeptieren von Sponsorengeldern
muss geprüft werden, ob der Ruf des Unternehmens oder das Produkt
- sein Charakter, seine Herstellungsweise – nicht im Widerspruch mit dem
sozialdemokratischen Programm stehen.
Des weiteren ist darauf zu achten, dass die Sponsorenleistung in einem angemessenen
Verhältnis zu dem Wert unserer Gegenleistung steht. Was verhält-
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