Handbuch Finanzen
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Ist es kurzfristig nicht möglich, die Ausgaben zu reduzieren oder höhere Einnahmen<br />
zu erzielen, ist als letztes Mittel eine Kreditaufnahme zu prüfen, die aber<br />
an strenge Voraussetzungen gebunden ist. Nach § 8 Abs. 1 Satz 1 FO ist eine<br />
Kreditaufnahme nur zulässig, wenn die vollständige Tilgung im folgenden Haushaltsjahr<br />
gesichert ist. Hast du Zweifel an der Tilgungsmöglichkeit deines Ortsvereins,<br />
steht dir gegen die Kreditaufnahme ein Widerspruchsrecht zu. Sollte dein<br />
Ortsverein trotzdem an der Kreditaufnahme festhalten, kann dein Widerspruch<br />
nur durch einen erneuten Beschluss deines Ortsvereinsvorstandes mit Zweidrittelmehrheit<br />
zurückgewiesen werden; § 8 Abs. 1 Satz 3 FO!<br />
„Positive Abweichungen“ (z. B. Mehreinnahmen) sind natürlich nicht so kritisch.<br />
Hier ist der Vorstand nur zu befassen, wenn es eine Abweichung zur Planung<br />
gibt, die erheblich ist.<br />
Der Wirtschaftsplan sollte eine Regelung enthalten, bis zu welchem Betrag du<br />
als Kassierer(in) allein verfügungsberechtigt bist und in welchen Fällen Einzelbeschlüsse<br />
des zuständigen Vorstands erforderlich sind; (vgl. § 7 Abs. 3 FO).<br />
3. Mittelfristige Finanzplanung<br />
Bei größeren Gliederungen ist es sinnvoll, auch eine mehrjährige vorausschauende<br />
Finanzplanung aufzustellen, die regelmäßig mit dem finanziellen Ist-<br />
Zustand abgeglichen werden sollte, um zu wissen, „wo man finanziell steht“. Die<br />
Landes- und Bezirksvorstände können nach § 7 Abs.2 S.3 FO festlegen, dass<br />
auch die Ortsvereine, Stadtverbände, Unterbezirke, etc. eine mittelfristige Finanzplanung<br />
zu erstellen haben, die mindestens vier Jahre umfassen muss.<br />
Natürlich kann diese Planung viel „gröber“ als der jährliche Wirtschaftsplan sein.<br />
Ihr Zweck besteht hauptsächlich in der laufenden Überprüfung der vorhandenen<br />
und noch zu bildenden Rücklagen für die Wahlkämpfe der nächsten Jahre.<br />
Die besonderen Ausgaben für anstehende Wahlkämpfe sind in der Regel in den<br />
Jahren zuvor „anzusparen“. Aufbauend auf Erfahrungswerten (z.B. „Was hat uns<br />
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