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Yushardzan/Huschardzan

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292 Pr01 - Dr -<br />

J os Marquart<br />

so zuversichtlicher annehmen, als die durch jenen Vorgang veranlasste erste armenische<br />

Lautverschiebung bereits vor der Festsetzung der Armenier im osteuphratensischen Gebiete<br />

(Neu-Armenien) abgeschlossen war. Den unzweideutigsten Beweis hiefür liefert der Name<br />

l.u.Jfrnp Gamirk' = KappadoUien, assyr. Ga-mir neben Gimirräia (Unters, zur Gesch. von<br />

Eran, II, 112 A. 1), der aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. stammt. Ebenso haben wir arm.<br />

Kordu-Jc':= Kapdoi%ot. Nur arm. h.«"/«.^ Xaiti-t zeigt gegenüber chald. Haldi-ni etc.,gr. Xa'Adirj<br />

(Hekataios), Xakdacot (Xen. und Strabon) eine weitere Verschiebung. Als von Xenophon<br />

gehörte Aussprache dürfen wir somit *Bü$i- mit auslautendem i betrachten. Dagegen<br />

spricht nicht, dass wir noch in der gegen Ende des 7. Jahrhunderts n. Chr. geschriebenen<br />

AirjfroK; (sv) ro?c paoiavoioti) finden '. Dies muss entschieden eine Reminiszenz<br />

an Xenophon sein, da schon 100 Jahre früher Menander Protektor, der doch<br />

bereits die erste Stufe der westarmenischen Lautverschiebung; voraussetzt *, Baootavrjz<br />

schreibt (Exe. de legat. p. 202, 8 ed. de Boor = Hist. Gr. min. II p. 81, 22 ed. Dindorf).<br />

Ebenfalls vor dem Abfall der Endvokale sind entlehnt die iranischen Lehnwörter<br />

im Armenischen, welche auf alte thematische Stämme auf -i-, -n- und -a- zurückgehen.<br />

Solche sind axti-, bazi- (ap. bägi), baxti-, uxti-, usi-, hrorti- (ap. Jrawarti-), gähn- (ap. gäyu-),<br />

xratu-, mogu- (ap. magn-), die auch im Armenischen i- und «-Stämme blieben, sowie<br />

eine Anzahl von «-Stämmen, wie dev, Intr. divav 3 . Diese Wörter sind nicht erst in der<br />

Arsakidenzeit (das heisst seitdem 1. Jahrhundert nach Chr.) nach Armenien gekommen,<br />

wie Hübsch mann und noch Meillet annehmen', sondern weit früher. Um es kurz<br />

zu sagen, eine Anzahl von Ausdrücken, die sich namentlich auf religiöse und politische<br />

Verhältnisse beziehen, müssen bereits unter den Achaimeniden ins Armenische Eingang<br />

gefunden haben. Dahin gehören z. B. sicher Aramazd aus A(hu)ramazdäh ;<br />

Haraman =<br />

ap. * A h ramanijus ;<br />

Anahit = aw. Anähita; Merh = Miyra. Aus achaimenidischer Zeit stammt<br />

das Heiligtum des Mithra in Bagaj-afic, wie der Name desselben beweist, der die volkstümliche<br />

altpersische Bezeichnung Baga = Mithra enthält<br />

s<br />

. Von dem in Armenien besonders<br />

verbreiteten Kult der Anähita wissen wir aber, dass er unter Artaxerxes II. offiziell in<br />

allen Provinzialhauptstädten eingeführt worden ist. Ebenso stammen sicher aus achaimenidischer<br />

Zeit Wörter wie asxarh und ähnliche Begriffe. Noch wichtiger als die vokalischen<br />

sind aber für diese Frage konsonantische Stämme. Z. B. drvatik- ,Lob, Preis' setzt sicher<br />

ein drvat voraus, das nicht auf mp. dröt, sondern auf den ap. Nom. *drutvutäs zurückgeht.<br />

Ebenso geht frsnamank' Schimpf, Beleidigung etc. auf den Gen. Sing. *duSnämnah-,<br />

barsnam-k\ gen. barsman-c auf den aw. Gen. bardsmariö, ap. *barsmanah- zurück. Unbedingt<br />

beweisend ist aber m. E. arm. pastaun. gen. pastaman , Religion, Verehrung', das ein ap.<br />

*2mti-stä-man- voraussetzt. Da dies jedoch im Nom.-Akk. patiStäma lautete, also dem<br />

Armenischen keinen «-Stamm liefern konnte, so muss das armenische Wort auf den<br />

altiran. Gen. *patistämnah- zurückgehen, der nach den armenischen Lautgesetzen *patstamn,<br />

pastaun ergab. Vgl. anun, *awun aus *onöman.<br />

Für das vokalische Auslautsgesetz lässt sich dagegen der Name 'Apra&az nicht<br />

verwerten. Dass bei der Erklärung desselben von dieser ältesten historisch bezeugten<br />

Form auszugehen ist, ist für den Historiker und Philologen selbstverständlich, von den<br />

1<br />

Cod. Paris. Gr. 900, f. 148 r a. Die vatikanische Hs. hat eig ^gaaiävr/r.<br />

2 In MaxQaßaviöv für BaxQaßavSov = Bagrevand, Exe. de legat. p. 201, 27 ed. de Boor.<br />

3<br />

Vgl. A. Meillet, La declinaison et l'accent d'intensite en perse. Journ. as. IX« Ser. t. XV, 1900,<br />

p. 258 s. Esquisse d'une grammaire comparee de l'armenien classique, Vienne 1903, p. 5.<br />

* Noch in der Esquisse p. 6, betrachtet er jene Wörter als Entlehnungen aus dem „Pehlvi".<br />

Welche Sprache er näherhin unter diesem Namen versteht, sagt er zwar nicht, jedenfalls aber einen<br />

mitteliranischen Dialekt aus nachchristlicher Zeit.<br />

5<br />

Unters, zur Gesch. von Eran II, 132, A. 2

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