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Yushardzan/Huschardzan

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'-'<br />

Armenische Streifen.<br />

299<br />

Dieser Name lässt aber noch eine andere Deutung zu. Ap. *a-narija-ka (vgl. jungavv.<br />

nairja- „männlich, mannhaft") kann auch, ebenso wie das skythische 'Evapesc (Hippokrates<br />

-spi dipcov 22. Her. 1, 105. 4, 67), „unmännlich", weibisch (ävavdptfe, dvSpöfuvo^) bedeuten<br />

1 . Dies<br />

erinnert uns sofort an die merkwürdigen Nachrichten des Bar Daicän über<br />

die Sitten der Gelen, bei welchen die Männer in farbige Gewänder gekleidet waren,<br />

sich mit Gold und Edelsteinen schmückten und mit kostbaren Salben salbten, während<br />

die Frauen alle Arbeiten verrichten mussten 2 . Von den Tapuren aber wusste Amyntas,<br />

der Bematist Alexanders, und schon Ktesias zu berichten, dass sie dem Weine ausserordentlich<br />

ergeben waren und sozusagen den grössten Teil ihres Lebens beim Weingelage<br />

zubrachten, ja sogar den Wein ebenso ausschliesslich als Salbe benützten, wie<br />

andere das Oel 3 .<br />

Von Strabon, ia 11, 8 p. 520 erfahren wir dann noch, dass sich bei den Tapuren<br />

die Männer in Schwarz kleideten und die Haare lang trugen, während die Frauen in<br />

Weiss und kurz geschoren gingen. Auch hier ist also der Luxus auf Seite der Männer*<br />

und es wird schwerlich Zufall sein, dass wir bei Plinius geradeso Anariaci hinter den<br />

Tapyri finden, wie bei Patrokles hinter den Kadusiern oder Gelen. Man könnte demnach<br />

mit grösserem Rechte 'Avapcdxai = *anarydka, „die Unmännlichen" als verächtliches Beiwort<br />

der Kadusier (Gelen) und Tapuren auffassen. Jedenfalls ist aber die enge Verbindung<br />

zwischen Kadusiern und Anariaken nicht zu läugnen. In der Nähe der Kadusier<br />

werden wir also auch die Ildpaioi zu suchen haben. Diese haben demnach mit den Parsk'<br />

nichts zu tun 5 ,<br />

deren Wiederunterwerfung durch den Sparapet Muse! Mamikonean<br />

Faustos 5, 14 S. 215 berichtet. Als Hauptstadt dieses Landes gilt Pajkikaran. Es ist<br />

daher ohne Zweifel wie an der Parallelstelle 4, 50, S. 164 i|.» ?p£y für *\ujpuf. g zu lesen 6 .<br />

Ein eventueller Zusammenhang der üdpaiot mit den Parsua (Barsua) der assyrischen<br />

und chaldischen Inschriften ' lässt sich bisher nicht erweisen. Dagegen erhebt sich immer<br />

wieder die Frage, ob in der Völkerreihe . . . Marotiani, Arsi, Gaeli, quos Graeci Cadusios<br />

appellavere, Matiani bei Plin. h. n. 6, 48 die zwischen Marotiani (lies Mardiani = "A^apoot)<br />

und Gaeli stehenden Arsi nicht den IJdpawt Strabons entsprechen. Auch die Landschaft<br />

'Apotrcz des Ptol. VI, 9 p. 617, 23 ed. Wilberg kann sehr wohl den gleichen Ursprung<br />

haben, d. h. aus einer lateinischen Quelle stammen, obwohl er sie in die<br />

Nähe des Koronos nach Hyrkanien verlegt 8 . Vgl. das oben über die 'Apaptdxac Gesagte.<br />

Zu den vielen Namenverstümmelungen, welche jene Völkerliste des Plinius entstellt<br />

(vo-1. z. B. Oomani für Cho(r)amani, 3Iandruani für *Marduani, Chindrum für *Chrindnm.<br />

Pariani für *Pari(c)ani, Arasnti für 'ApcpaoTroi, Marotiani für Mardiani) 9 ,<br />

würde also noch<br />

Arsi für *(P)arsi kommen.<br />

i<br />

Freilich will ich mich für die Richtigkeit der Deutung des Hippokrates, der jenen Beinamen der<br />

Skythen (Skoloten) auf die angebliche Impotenz der herrschenden Horde bezieht, und zumal für den<br />

aitiologischen Mythos des Herodot, welcher an die Tempellegende der Atargatis von Askalon anknüpft,<br />

nicht verbürgen. Diejenigen, welche mit Neumann und Kiepert die Skythen des Hippokrates für<br />

Mongolen halten, werden natürlich in jenem Spottnamen eine Bestätigung für ihre Auffassung erblicken.<br />

In der Tat kann 'Emesis an sich ebensogut als aw. an-airja ,unarisch' erklärt werden.<br />

Philippos, Buch der Gesetze der Länder bei Cureton, Spicil. Syr., p. 14, 27—15, 10.<br />

a Athen. X, p. 442 A. Ailianos, navzoöajiij taz. III 13.<br />

' S. hierüber Kap. VT (Die Sogdiana des Ptolemaios) Exkurs c in meinem Wehröt und Arang.<br />

5<br />

Wie ich Assyriaka des Ktesias, S. 646f. und Eransahr, S. 176 mit K. J.<br />

Neumann, Hermes 19<br />

174 angenommen hatte.<br />

« So richtig Hübschmann, Die altarmenischen Ortsnamen S. 268f.<br />

» Ueber diese Max Streck, Zeitschr. f. Assyriologie, XV, 308—314.<br />

e Vgl. Unters, zur Gesch. von Eran II. 85. 241.<br />

» Vgl. darüber Wehröt und Arang.

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