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Yushardzan/Huschardzan

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Ein Brief an den armenischen Hofkaplan Wardapet Nerses in<br />

Wien aus dem Jahre 1697.<br />

Im Besitze der k. k.<br />

Von Dr. Friedrich von Krae litz- Greif en h o ist.<br />

Hofbibliothek zu Wien<br />

berindet sich ein Brief an den Wiener armenischen<br />

Hofkaplan Wardapet Nerses 1 aus<br />

dem jähre 1697. Abgesehen von der Person,<br />

an die der Brief gerichtet ist, ist derselbe deshalb<br />

sehr interessant, als darin von einer armenischen<br />

Druckerei und Kupferstechern in<br />

Amsterdam, welcher wahrscheinlich Nerses<br />

seinen besonderen Schutz angedeihen lassen<br />

sollte, die Rede ist. Der Schreiber des Briefes,<br />

der ihn in Brazlaw (Braclaw), einer Stadt in<br />

Nieder-Podolien (Russland) in der ehemaligen<br />

Wojwodschaft gleichen Namens, geschrieben<br />

hat, ist nicht näher bekannt. Am Ende des<br />

Briefes befinden sich statt der üblichen Unterschrift<br />

nur einige Buchstaben und zwar in<br />

folgender seltsamen Anordnung: in der ersten<br />

Zeile zehn In (j), darunter in der zweiten<br />

Zeile neun >u< (i), darunter acht scha fe),<br />

darunter zehn ivo (») und in der letzten<br />

Zeile sechs tscha (t). Möglicherweise verbirgt sich in diesen Buchstaben der Name<br />

des Briefschreibers, sie können aber auch bloss willkürlich beigesetzt worden sein.<br />

Dagegen kennen wir den Adressaten ganz genau und wir erfahren über diese hervorragende<br />

Persönlichkeit aus der Chronik des Stephan Roschka ({S-»bf.Sunu n»»^») 2<br />

folgendes : Nerses<br />

war aus Erivan 3 in Armenien gebürtig und vollendete seine Studien<br />

in Rom im Kollegium „Urbanum", welches Papst Urban VIII. am 1. August 1627 zur<br />

Ausbildung von Missionären aus allen Ländern gegründet hatte 4 . In diesem Kollegium<br />

erzog die römische Propaganda des 1 7. Jahrhunderts behufs Gründung einer armenischunierten<br />

Kirche auch junge Armenier, welche als Missionäre zu den durch die ganze<br />

Handelswelt zerstreuten Armeniern geschickt wurden. Da sich damals in Rom kein<br />

armenischer Bischof befand, der Nerses nach vollendeten Studien die Weihen erteilt<br />

1<br />

In einer Notiz im Cod. armen. 6 der k. k. Hof bibliothek, den derselbe Nerses im Jahre 1697<br />

als Huldigungszeichen dem Erzherzog Karl Leopold überreicht hatte, heisst er „Narcissus Elachedj".<br />

Vgl. P. }. Dashian, Catalog der arm. Handschriften in der k. k Hof bibliothak zu Wien, 1891, S. 12<br />

(arm. Teil)<br />

Vgl. Dashian, a. a. O. S. 12 (arm. Teil, zweite Spalte).<br />

2<br />

3<br />

Nach anderen Angaben soll er aus Georgien (Hj--gl-) stammen.<br />

*<br />

Siehe Wetzer-Welte, Kirchenlexikon, Bd. III, S. 647.

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