14.11.2012 Aufrufe

Elektrotechnische Installation Aufbauseminar - M/S VisuCom GmbH

Elektrotechnische Installation Aufbauseminar - M/S VisuCom GmbH

Elektrotechnische Installation Aufbauseminar - M/S VisuCom GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Gefährdungen und Schutzmaßnahmen<br />

● Die Aufwendungen der BGFE für die Rehabilitation<br />

und Entschädigung eines Stromunfallopfers sind<br />

rund fünf Mal so hoch wie bei den Opfern anderer<br />

Unfälle. Diese Kosten schlagen sich in der<br />

Umlagerechnung der BG nieder und beeinflussen<br />

die Höhe der Beiträge, die die Betriebe an die<br />

Berufsgenos senschaft zahlen.<br />

Die meisten Unfälle ereignen sich bei den üblichen<br />

Verbraucherspannungen von 230 V bzw. 400 V; auf<br />

diesen Niederspannungsbereich entfallen 86 % aller<br />

Stromunfälle und 43 % der tödlichen Elektrounfälle.<br />

Die Gefahren des elektrischen Stroms<br />

Der elektrische Strom folgt auch beim Unfall den physikalischen<br />

Gesetzen. Das Ohmsche Gesetz gilt auch<br />

im Fehlerfall. Dieses ist zwar allen Elektrofachkräften<br />

bekannt, aber bei der Arbeit leider nicht immer<br />

bewusst.<br />

Daher sind Verhaltensfehler die häufigste Ursache für<br />

Arbeitsunfälle. Der verantwortungsvolle und wirtschaftlich<br />

denkende Unternehmer ist deshalb ständig<br />

bemüht, seine Mitarbeiter zu sicherem Verhalten zu<br />

motivieren. Der erste Schritt zur Motivation ist, die<br />

Gefahren und deren mögliche Folgen immer wieder<br />

bewusst zu machen. Denn nur wer sich der Gefahren<br />

bei seiner Arbeit bewusst ist, kann entscheiden, ob<br />

und wie er ihnen begegnen will.<br />

Das Thema Elektrounfälle sollten Sie deshalb als verantwortlicher<br />

Unternehmer nicht nur im Rahmen der<br />

regelmäßigen Unterweisungen umfassend behandeln,<br />

sondern auch im Zusammenhang mit konkreten<br />

Arbeitsaufträgen immer wieder auftragsbezogen<br />

ansprechen.<br />

Alle Ihre Mitarbeiter in der Elektroinstallation sollten<br />

die drei wesentlichen Arten von Elektrounfällen, deren<br />

Ursachen und Folgen kennen:<br />

● die elektrische Durchströmung<br />

● den Lichtbogen<br />

● den Sekundärunfall<br />

Die elektrische Durchströmung<br />

Zum Unfall durch elektrische Durchströmung des<br />

Körpers kommt es, wenn der menschliche Körper in<br />

einen Stromkreis einbezogen wird. Maßgeblich für<br />

Art und Schwere der Körperschäden bei einer elektrischen<br />

Durchströmung sind Spannung und Strom -<br />

stärke, Einwirkzeit, Stromweg und Stromart. Schon ab<br />

50 V kann eine elektrische Körper durchströmung tödlich<br />

sein.<br />

Wesentlich für die Folgen der elektrischen Durch -<br />

strömung ist die Stärke des Stroms, der durch den<br />

Körper des Verunglückenden fließt. Grob überschlägig<br />

kann zur Ermittlung dieses Stromes der<br />

Körperwiderstand – gemessen jeweils zwischen den<br />

Extremitäten – mit etwa 1.000 Ohm angesetzt werden,<br />

z.B. bei einer Durchströmung von Hand zu Hand<br />

oder von Hand zu Fuß. Demnach kann bei der Überbrückung<br />

der üblichen Verbraucherspannung von<br />

230 V gemäß dem Ohmschen Gesetz I = U/R bei den<br />

oben genannten Stromwegen ein Strom von 230 mA<br />

durch den Körper des Verunglückenden fließen.<br />

Zum Glück erhöht sich oftmals der Gesamtwiderstand<br />

des Unfallstromkreises, da sich noch andere Wider -<br />

stände zum Körperwiderstand addieren wie z. B. der<br />

Widerstand des Fußbodens oder der Schuhe des Ver -<br />

unglückenden, so dass der Körperstrom geringer ausfällt.<br />

Trotzdem sollte aber der Wert von 230 mA als<br />

Richtwert der Stromstärke für die mögliche Gefährdung<br />

beim Niederspannungsunfall zur Risikoeinschätzung<br />

berücksichtigt werden. Ein Vertrauen auf glückliche<br />

Umstände kann leicht tödliche Folgen haben. Bei einer<br />

Durchströmung von Hand zu Hand kommt unweigerlich<br />

eine Stromstärke von 230 mA zur Wirkung, bei Durch -<br />

strömungen Hand-Brust oder Hand-Rücken sogar noch<br />

wesentlich größere Werte.<br />

Die physiologischen Wirkungen des Stromes auf den<br />

menschlichen Körper hängen aber nicht nur von der<br />

Stromstärke ab, sondern auch wesentlich von der<br />

Dauer der Stromeinwirkung. Zwischen der Stärke des<br />

für den menschlichen Körper noch ungefährlichen<br />

Stromes und der Dauer seiner Einwirkung besteht eine<br />

nichtlineare Beziehung. Die Zeit-Stromstärke-Abhän -<br />

gig keit für Wechselströme im Frequenzbereich von<br />

15 Hz bis 100 Hz ist in dem folgenden Diagramm<br />

dargestellt. In dem Zeit-Stromstärke-Diagramm für<br />

Wechselstrom sind in doppelt-logarithmischem Maß -<br />

stab vier Bereiche unterschiedlicher Auswirkungen<br />

gekennzeichnet:<br />

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!