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Elektrotechnische Installation Aufbauseminar - M/S VisuCom GmbH

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Gefährdungen und Schutzmaßnahmen<br />

Bei Unfällen durch Lichtbogeneinwirkung treten vor<br />

allem äußere Verbrennungen auf, bei gleichzeitiger<br />

elektrischer Körperdurchströmung auch Atemstillstand,<br />

Herzversagen und innere Verbrennungen.<br />

Innere Verbrennungen<br />

Bei der elektrischen Körperdurchströmung entsteht<br />

längs der Strombahnen Stromwärme – ähnlich wie in<br />

der Heizwendel eines Elektrowärmegerätes. Ab hän -<br />

gig von Stromstärke und Einwirkzeit kann die Hitze<br />

innere und äußere Verbrennungen bewirken:<br />

Gewebeflüssigkeit kocht aus, rote Blutköperchen platzen,<br />

Zelleiweiß wird zerstört. Nach einer Körper -<br />

durch strömung mit Hochspannung sind die Ver -<br />

brennungen häufig so schwer, dass die Patienten drei<br />

bis acht Tage nach dem Unfall wegen der Überflutung<br />

des Körpers mit giftigen Verbrennungs produkten an<br />

Nierenversagen sterben.<br />

Außer Verbrennungen können Lichtbögen auch andere<br />

Körperschäden verursachen:<br />

● Der bei der Entladung des energiereichen<br />

Lichtbogens entstehende Knall kann das Innenohr<br />

schädigen (Knalltrauma)<br />

● Die Helligkeit des Lichtbogens vermag das Auge zu<br />

blenden, die starke UV-Strahlung kann das Auge<br />

verblitzen<br />

● durch die extrem hohen Temperaturen können<br />

Metalldämpfe entstehen, die die Atmungsorgane<br />

und die Haut schädigen.<br />

Der Sekundärunfall<br />

Zwei Elektromonteure und ein Auszubildender im<br />

zweiten Lehrjahr sollten in einem Seminarraum zur<br />

Erneuerung der Deckenbeleuchtung neue An schluss -<br />

leitungen in der Zwischendecke verlegen. Der<br />

Anlagenverantwortliche des Auftraggebers wies die<br />

Arbeitsgruppe am Tag vor Beginn der Arbeiten in die<br />

Örtlichkeiten ein. Gemeinsam schaltete man den<br />

Seminarraum frei. Gegen Wiedereinschalten wurden<br />

die Sicherungsautomaten mit einem Klebestreifen<br />

über klebt und ein Schild „Nicht Einschalten! Repara -<br />

tur arbeiten” angebracht.<br />

Am folgenden Tag wollte die Arbeitsgruppe zunächst<br />

die Spannungsfreiheit an den jeweiligen Arbeits -<br />

stellen feststellen. Der Auszubildende stieg deshalb<br />

auf eine Stehleiter, um die Zuleitung für eine Leuchte<br />

auf Spannungsfreiheit zu prüfen. Beim Einsatz des<br />

zweipoligen Spannungsprüfers geriet er mit dem rechten<br />

Handrücken an die blanken Enden der Leitung.<br />

Die kurzzeitige Körperdurchströmung provozier te<br />

eine unkontrollierte Bewegung: Der Aus zubildende<br />

stürzte aus etwa 1,5 m von der Leiter und erlitt schwere<br />

Verletzungen an der Wirbelsäule. Die Unfall unter -<br />

suchung ergab, dass ein Unbekannter die Freischaltung<br />

der Anlage wieder aufgehoben hatte.<br />

Sowohl die elektrische Körperdurchströmung als auch<br />

der Lichtbogen führen zu Schreckreaktionen und<br />

Reflexen mit unkontrollierten Bewegungen. Abstürze<br />

von hochgelegenen Arbeitsplätzen (Leitern, Dächern,<br />

Gerüsten, Masten), Eingriffe in laufende Maschinen,<br />

Verletzungen durch Werkzeuge und Geräte sind so<br />

als „Sekundärunfall” möglich. Diese unwillkürlichen<br />

Reaktionen treten auch schon bei ansonsten ungefährlichen<br />

Stromstärken auf; folgerichtig gehört der mögliche<br />

Sekundärunfall zur Gefährdungsbeurteilung von<br />

elektrotechnischen Arbeiten aller Art.<br />

Informations- und Unterweisungshilfen<br />

Weitere anschauliche Informationen für Sie und Ihre<br />

Mitarbeiter über die Gefahren des elektrischen Stroms<br />

und seine Wirkung auf den menschlichen Körper erhalten<br />

Sie vom Mediendienst der BGFE.<br />

Broschüren:<br />

● Gefahren des elektrischen Stromes (MB 09)<br />

● Sicherheit bei Arbeiten an elektr. Anlagen (MB 06)<br />

Tel. (0221) 3778-1020<br />

Fax (0221) 3778-1021<br />

E-Mail: versand@bgfe.de<br />

Videos/DVD:<br />

● VI 16-20 und 30-32<br />

Tel. (0221) 3778-1030<br />

Fax (0221) 3778-1031<br />

E-Mail: medien@bgfe.de<br />

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