Elektrotechnische Installation Aufbauseminar - M/S VisuCom GmbH
Elektrotechnische Installation Aufbauseminar - M/S VisuCom GmbH
Elektrotechnische Installation Aufbauseminar - M/S VisuCom GmbH
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Gefährdungen und Schutzmaßnahmen<br />
4.2 Künstliche Mineralfasern (KMF)<br />
aus Mineralwolle-Dämmstoffen<br />
Bei Reparatur-, Instandsetzungs- und Moderni sie rungs -<br />
ar beiten können Elektrotechniker Kontakt zu Mine ral -<br />
wolle-Dämmstoffen haben, wenn sie diese zur Seite<br />
schieben, entfernen oder zwischenlagern müssen.<br />
Dabei können sich feinste Mineralfasern aus dem<br />
Dämmmaterial lösen, in die Luft gelangen und eingeatmet<br />
werden.<br />
Größere KMF und Faserbruchstücke können Haut,<br />
Augen und die oberen Atemwege reizen. Dünne<br />
Fasern können in die Lunge gelangen und dort zu<br />
Gesundheitsschäden führen.<br />
Bestimmte KMF haben sich im Tierversuch als Krebs<br />
erzeugend erwiesen, eine entsprechende Gefährdung<br />
ist auch für den Menschen anzunehmen.<br />
Keramikfasern sind als Krebs erzeugend – Kategorie<br />
2 – eingestuft.<br />
Seit Juni 2000 dürfen in Deutschland nur noch<br />
Produkte verarbeitet werden, die nicht als krebsverdächtig<br />
gelten. Derartige Produkte sind mit dem RAL-<br />
Gütezeichen für Erzeugnisse aus Mineralwolle<br />
gekennzeichnet. In der Praxis spricht man von<br />
„neuen” Mineralwolle-Dämmstoffen. Vor 1996 eingebaute<br />
Produkte gelten als krebsverdächtig, sofern<br />
keine anders lautenden Herstellerinformationen darüber<br />
vorliegen. Sie werden als „alte” Mineralwolle-<br />
Dämmstoffe bezeichnet.<br />
Schutzmaßnahmen<br />
Verhindern Sie durch geeignete Maßnahmen die<br />
Gefährdung Ihrer Mitarbeiter; stellen Sie sicher, dass<br />
● kein Staub aufgewirbelt wird<br />
● Material vorsichtig entfernt bzw. zur Seite geschoben<br />
und niemals geworfen wird<br />
● nicht mit Druckluft abgeblasen wird<br />
● der Arbeitsplatz gereinigt und sauber gehalten wird<br />
● der Staub abgesaugt und nicht gekehrt wird<br />
● Abfälle in verschließbaren Plastiksäcken gesammelt<br />
werden<br />
Die Beschäftigten sollten locker sitzende, geschlossene<br />
Arbeitskleidung tragen. Bei direktem Kontakt mit<br />
Mineralwolle müssen sie geeignete Schutzhand -<br />
schuhe tragen, z. B. aus Leder oder in Nitrilkautschuk<br />
getränkter Baumwolle.<br />
Bei empfindlicher Haut fettende, gerbstoffhaltige<br />
Schutzcreme oder Lotion benutzen.<br />
Wenn keine Informationen über das Dämmmaterial<br />
vorliegen, müssen Sie von „alten” Produkten ausgehen<br />
und weiter gehende Schutzmaßnahmen veran -<br />
lassen:<br />
● Partikel filtrierende Halbmasken der Klasse FFP2<br />
verwenden<br />
● Einwegschutzanzug Typ 5 tragen<br />
● Betriebsanweisung erstellen<br />
● Unterweisung/arbeitsmedizinisch-toxikologische<br />
Beratung der Mitarbeiter<br />
Nähere Hinweise dazu enthält die Technische Regel<br />
für Gefahrstoffe TRGS 521 „Faserstäube"; in deren<br />
Anlage 4 finden Sie eine Liste von Tätigkeiten mit<br />
dazugehörigen Schutzstufen. Aus der Schutzstufe<br />
ergeben sich die Schutzmaßnahmen.<br />
Hilfreich ist auch die Handlungsanleitung „Umgang<br />
mit Mineralwolle-Dämmstoffen” von der Arbeits -<br />
gemeinschaft der Bau-Berufsgenossenschaften: Telefon<br />
(069) 4705 278/279, Fax (069) 4705 288,<br />
www.gisbau.de<br />
Eine Musterbetriebsanweisung für Tätigkeiten mit eingebauten<br />
„alten” Mineralwolle-Dämmstoffen ist im<br />
Anhang.<br />
Aufgabe 11<br />
Wählen Sie aus den Betriebsanweisungen im An -<br />
hang dieses Ordners bzw. von der CD-Rom<br />
„Elektro technische <strong>Installation</strong>” diejenigen aus, die<br />
zu den in Ihrem Betrieb verwendeten Gefahrstoffen<br />
passen. Ergänzen Sie diese mit den konkreten<br />
Gegebenheiten der betreffenden Tätigkeit bzw. des<br />
betreffenden Arbeitsplatzes.<br />
61