Elektrotechnische Installation Aufbauseminar - M/S VisuCom GmbH
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sind, wie Sie Lärm reduzieren und wie sich Ihre<br />
Mitarbeiter vor gesundheitsschädlichem Lärm bei der<br />
Arbeit schützen können. Diese Informationen sind<br />
auch eine gute Grundlage für die Unterweisung.<br />
Ob Schall als störender Lärm oder als anregende<br />
Unterhaltung empfunden wird, ist für die Gesundheit<br />
des Sinnesorganes Ohr unbedeutend. Der Lärm eines<br />
Bohrhammers kann das Gehör genau so schädigen<br />
wie die „volle Dröhnung” aus den Disco-Boxen. Ob<br />
und wie das Gehör geschädigt wird, hängt von der<br />
Lautstärke und der Dauer der Lärmeinwirkung ab.<br />
Bohr-, Meißel- und Schlitzarbeiten können Lärmschwerhörig -<br />
keit verursachen.<br />
Wie „funktioniert” Hören?<br />
Schall entsteht durch Schwingungen von Gegen -<br />
ständen. Die Schwingungen setzen die Luftmoleküle in<br />
wellenförmige Bewegungen. Diese Schallwellen bringen<br />
im Ohr das Trommelfell zum Schwingen. Die<br />
Schwingungen des Trommelfells werden über die Ge -<br />
hörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steig bü gel)<br />
zur „Schnecke” im Innenohr übertragen. In der mit<br />
Flüssigkeit gefüllten Gehörschnecke sind rund 30.000<br />
sehr empfindliche Sinneszellen, die wegen der kleinen<br />
Haare am oberen Teil der Zelle Haarzellen heißen.<br />
Die Haarzellen nehmen die Schwingungen auf<br />
und leiten die Erregung über den Hörnerv zum<br />
Gefährdungen und Schutzmaßnahmen<br />
Gehirn. Nur wenn diese Zellen funktionstüchtig sind,<br />
können wir hören.<br />
Wie schädigt Lärm?<br />
Die 30.000 Haarzellen in der Schnecke sehen von<br />
oben betrachtet wie ein Kornfeld aus. Die Schwin -<br />
gungen des Lärms sind wie der Wind in diesem<br />
Kornfeld. Ist der Wind (Lärm) zu stark werden die<br />
Haarzellen (Kornhalme) niedergedrückt. Dauert der<br />
starke Wind (Lärm) zu lange, können sich die Halme<br />
(Haarzellen) nicht mehr erholen und nicht wieder aufrichten<br />
– Schwerhörigkeit oder gar Taubheit ist die<br />
Folge. Lärmschwerhörigkeit ist unheilbar, weil sich die<br />
zer störten Haarzellen nicht mehr erholen können.<br />
Beurteilen von Lärm<br />
Zur Messung und zur Beurteilung von Lärm nutzt man<br />
den so genannten A-Schallpegel, der in Dezibel A –<br />
abgekürzt dB(A) – gemessen wird. Bei 0 dB(A) liegt<br />
die Hörschwelle des Menschen. Ein Motorrad erzeugt<br />
im Leerlauf in einem Meter Abstand ca. 80 dB(A), die<br />
Schmerzgrenze liegt bei etwa 120 dB(A).<br />
Die Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung<br />
setzt seit März 2007 die EG-Richtlinie Lärm<br />
2003/10 in deutsches Recht um. Damit sind Ab -<br />
senkungen der Lärm-Grenzwerte verbunden, die auf<br />
neuen medizi nischen Erkenntnissen beruhen.<br />
Der Lärm wird beurteilt, indem man den Schall druck -<br />
pegel auf die Zeit bezieht, die der Lärm auf das Ge hör<br />
einwirkt. Daraus ergibt sich der Lärm expo sitions pegel.<br />
Er ist ein Maß für die Gehör belastung. Ist der Lärm -<br />
expositionspegel größer oder gleich 80 dB(A), sind<br />
nach den neuen Erkenntnissen lärm bedingte Ge hör -<br />
schäden wahrscheinlich. Die Schutz wirkung eines ggf.<br />
benutzten Gehörschützers wird bei der Ermittlung des<br />
Lärmexpositionspegel übrigens nicht berücksichtigt.<br />
Einige Beispiele:<br />
Der Lärmpegel eines Bohrhammers von 100 dB(A)<br />
über einen Zeitraum von 5 Minuten wirkt auf das Ohr<br />
genau so wie ein Lärmpegel von 80 dB(A) über einen<br />
Zeitraum von 8 Stunden. Die Beurteilung dieser Arbeit<br />
ergibt also eine Gehörgefährdung durch Gehör schädigenden<br />
Lärm. Deshalb müssen Sie als Schutz -<br />
maßnahme Gehörschutz zur Verfügung stellen und<br />
die Mitarbeiter anweisen, diesen zu benutzen.