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Elektrotechnische Installation Aufbauseminar - M/S VisuCom GmbH

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Gefährdungen und Schutzmaßnahmen<br />

4. Gefahrstoffe<br />

Auf den Baustellen des Elektrotechnikerhandwerkes<br />

werden Gefahrstoffe eingesetzt oder entstehen durch<br />

die Arbeitsverfahren. Typische Gefahrstoffe sind:<br />

● Gesteinsstäube<br />

● Künstliche Mineralfasern (KMF) aus Mineralwolle-<br />

Dämmstoffen<br />

● Vergussmassen<br />

● Asbest (Altlasten)<br />

● PCB (Altlasten)<br />

Ermitteln Sie für jede Arbeit die mögliche Gefährdung<br />

Ihrer Mitarbeiter durch Gefahrstoffe und beurteilen<br />

Sie das Ausmaß der Gefährdung. Entsprechend dem<br />

Ergebnis dieser Gefährdungsbeurteilung müssen Sie<br />

Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit Ihrer<br />

Mitarbeiter festlegen und deren Anwendung um- und<br />

durchsetzen.<br />

4.1 Gesteinsstäube<br />

Gesundheitsgefährdende Stäube entstehen bei der<br />

Elektroinstallation, wenn die Mitarbeiter stemmen,<br />

Stege schlitzen für Elektroleitungen, Löcher setzen für<br />

Schalter- und Verteilerdosen oder Dübellöcher bohren.<br />

Die bei diesen Arbeiten freigesetzten Stäube<br />

(Staubpartikel) sind größtenteils schwebefähig und<br />

können eingeatmet werden. Staubpartikel, die bis in<br />

die Bronchien gelangt sind, werden innerhalb einiger<br />

Stunden wieder ausgeschieden – sie werden ausgehustet<br />

oder verschluckt. Staubpartikel aber, die bis in die<br />

Alveolen (Lungenbläschen) gelangt sind, bleiben dort<br />

Monate bis Jahre, ehe sie abgebaut werden.<br />

Erkrankungen durch Stäube<br />

Generell sind folgende Krankheiten möglich, wenn<br />

Mitarbeiter über mehrere Jahre bei ihrer Arbeit dem<br />

Staub schutzlos ausgesetzt sind:<br />

● Chronische Bronchitis – Entzündung der tieferen<br />

Atemwege<br />

● Lungenemphysem – Überblähung der Lunge<br />

● Silikose (Staublunge) durch feine Quarzstäube,<br />

woraus auch Lungenkrebs entstehen kann.<br />

Arbeitsplatzgrenzwerte für Stäube<br />

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />

(BMAS) hat für Stäube Arbeitsplatzgrenzwerte festgesetzt,<br />

die in der Luft am Arbeitsplatz nicht überschritten<br />

werden dürfen. Wenn Sie für die Einhaltung dieser<br />

Grenzwerte sorgen, ist die Gesundheit Ihrer<br />

Mitarbeiter durch arbeitsbedingte Gesteinsstäube<br />

nicht gefährdet. Für das Elektrotechnikerhandwerk<br />

gelten bei Fräs-, Schlitz-, Bohr- und Stemmarbeiten folgende<br />

Arbeits platzgrenzwerte, gemittelt über eine<br />

Schicht:<br />

einatembare Fraktion (E-Staub) 10 mg/m 3<br />

alveolengängige Fraktion (A-Staub) 3 mg/m 3<br />

Bei kurzfristig erhöhten Staubkonzentrationen gilt: In<br />

einem Zeitraum von 15 Minuten darf das Zweifache<br />

des Grenzwertes als Mittelwert nicht überschritten<br />

werden. Diese erhöhte Exposition darf insgesamt nicht<br />

mehr als eine Stunde pro Schicht betragen.<br />

Tätigkeiten oder Verfahren, bei denen Beschäftigte<br />

alveolengängigen Stäuben aus kristallinem Silicium -<br />

dioxid in Form von Quarz und Christobalit ausgesetzt<br />

sind, werden in der TRGS 906 als Krebs erzeugend<br />

be wertet.<br />

Für silikogenen Staub (Quarz) existierte bis zum<br />

31.12.2004 ein Grenzwert von 0,15 mg/m 3 . Dieser<br />

Wert sollte für die Beurteilung von Maßnahmen zur<br />

Orientierung herangezogen werden.<br />

Wie stark gefährden Stäube die Mitarbeiter in der<br />

elektrotechnischen <strong>Installation</strong>?<br />

Welchen Staubbelastungen Elektrotechniker bei ihrer<br />

Arbeit ausgesetzt sind, hat die BGFE für die oben<br />

beschriebenen Stäube auf 31 Neu- und Altbaustellen<br />

sowie einer Musterbaustelle untersucht.<br />

Die Techniker der BGFE ermittelten die Staubkon -<br />

zentrationen bei Fräs-, Bohr- und Stemmarbeiten in<br />

Mauerwerken aus roten Ziegeln, Hohllochziegeln und<br />

Kalksandsteinen sowie in Beton und Putz. Auf der<br />

Musterbaustelle untersuchten sie unter definierten<br />

Bedingungen die Staubwerte beim Einsatz neuer<br />

Schlitzfräsen, beim Einsatz eines Bohrhammers und<br />

beim Setzen von Löchern für Schalterdosen.<br />

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