Elektrotechnische Installation Aufbauseminar - M/S VisuCom GmbH
Elektrotechnische Installation Aufbauseminar - M/S VisuCom GmbH
Elektrotechnische Installation Aufbauseminar - M/S VisuCom GmbH
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
70<br />
Zementhaltige Stäube, die beim Stemmen und Fräsen<br />
von Schlitzen und Stegen entstehen, sind stark alkalisch,<br />
sie wirken ätzend auf die Haut und entziehen ihr<br />
die Feuchtigkeit, was langfristig zur Austrocknung führen<br />
kann. Außerdem kommt in zementhaltigen<br />
Stäuben oft Chromat vor, das eine allergische<br />
Reaktion auslösen und zu Kontaktekzemen (Maurer -<br />
krätze) führen kann.<br />
Ein hochpotenter Gefahrstoff, der bei Berührung<br />
schwere allergisch bedingte Hautekzeme verursachen<br />
Beispiele von arbeitsbedingten Hautekzemen<br />
kann, sind die in den Muffvergussmassen enthaltenen<br />
Härter (Isocyanate) – siehe auch Seite 62 „Verguss -<br />
massen für Muffen”.<br />
Aber auch das längere Tragen von Handschuhen<br />
kann die Haut gefährden. Die Schweissverdunstung<br />
wird behindert, die feuchte Haut weicht auf und bietet<br />
Pilzen und Bakterien günstige Wachs tums be din -<br />
gungen. Außerdem ist die aufgeweichte Haut leichter<br />
zugänglich für allergene Gefahrstoffe.<br />
Im Zusammenhang mit den genannten Haut schädigenden<br />
Stoffen werden häufig die Begriffe sensibilisierend<br />
und irritierend verwendet. Zum besseren<br />
Verständnis der Haut schädigenden Vorgänge und<br />
der notwendigen Schutzmaßnahmen deshalb hier<br />
eine Erläuterung der Begriffe:<br />
Gefährdungen und Schutzmaßnahmen<br />
Sensibilisieren bedeutet in der Medizin Erzeugen<br />
einer Überempfindlichkeit (Allergie) des Organismus<br />
gegen körperfremde Substanzen nach dem ersten<br />
Kontakt. Die Überempfindlichkeit entsteht, wenn<br />
Substanzen in den Körper eindringen, die dieser als<br />
„fremd” erkennt und abwehren will. Dazu hat der Kör -<br />
per spezifische „immunkompetente” Zellen, die durch<br />
Sensibilisierung so verändert werden, dass der Orga -<br />
nismus auf den nächsten „Angriff der Fremd lin ge”<br />
stark reagiert. Dieser Zustand ist der Zustand der<br />
Allergie, der Überempfindlichkeit. Bei einem zweiten<br />
und folgenden Kontakten zu dem gleichen Stoff kann<br />
sich dann Hautausschlag entwickeln: das allergische<br />
Kontaktekzem.<br />
Die Ekzeme können sich nur zurückbilden, wenn der<br />
Kontakt zu dem Stoff vollkommen unterbleibt; bei<br />
erneutem Kontakt – auch in geringsten Dosen und<br />
nach langer Zeit – können sie wieder auftreten und<br />
schließlich Grund für einen Arbeitsplatz- oder gar<br />
Berufswechsel sein.<br />
Irritierend bedeutet im medizinischen Sinne reizend –<br />
eine Hautirritation ist eine Hautreizung. Die Haut kann<br />
gereizt (irritiert) werden durch den Kontakt mit entfettenden<br />
Stoffen wie Stäuben und Lösungsmitteln, aber<br />
auch Handwaschpasten zum Entfernen stark haftender<br />
Verschmutzungen. Die Reizungen können zu<br />
einem Ekzem führen, dem irritativen Kontaktekzem. Es<br />
äußert sich anfangs als Rötung, dann als Haut trocken -<br />
heit oder Schuppung. Wer bereits eine irritative<br />
Hautbelastung hat, ist anfälliger für ein allergisches<br />
Kontaktekzem: Die sensibilisierenden Stoffe können<br />
durch die gereizte oder gar entzündete Haut besser<br />
eindringen. Im chronischen Stadium sind das allergische<br />
und das irritative Kontaktekzem kaum zu unterscheiden.<br />
7.2 Hautschutz-Maßnahmen<br />
Wenn Unternehmer und Beschäftigte gemeinsam an<br />
dem Ziel „Null Hauterkrankungen” arbeiten, können<br />
sie durch technische, organisatorische und persönliche<br />
Schutzmaßnahmen und Verhaltenweisen die<br />
Gefahren gut beherrschen und Hautkrankheiten vermeiden<br />
Voraussetzung für die richtige Auswahl und Um set -<br />
zung wirksamer Hautschutzmaßnahmen ist die