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Elektrotechnische Installation Aufbauseminar - M/S VisuCom GmbH

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Zementhaltige Stäube, die beim Stemmen und Fräsen<br />

von Schlitzen und Stegen entstehen, sind stark alkalisch,<br />

sie wirken ätzend auf die Haut und entziehen ihr<br />

die Feuchtigkeit, was langfristig zur Austrocknung führen<br />

kann. Außerdem kommt in zementhaltigen<br />

Stäuben oft Chromat vor, das eine allergische<br />

Reaktion auslösen und zu Kontaktekzemen (Maurer -<br />

krätze) führen kann.<br />

Ein hochpotenter Gefahrstoff, der bei Berührung<br />

schwere allergisch bedingte Hautekzeme verursachen<br />

Beispiele von arbeitsbedingten Hautekzemen<br />

kann, sind die in den Muffvergussmassen enthaltenen<br />

Härter (Isocyanate) – siehe auch Seite 62 „Verguss -<br />

massen für Muffen”.<br />

Aber auch das längere Tragen von Handschuhen<br />

kann die Haut gefährden. Die Schweissverdunstung<br />

wird behindert, die feuchte Haut weicht auf und bietet<br />

Pilzen und Bakterien günstige Wachs tums be din -<br />

gungen. Außerdem ist die aufgeweichte Haut leichter<br />

zugänglich für allergene Gefahrstoffe.<br />

Im Zusammenhang mit den genannten Haut schädigenden<br />

Stoffen werden häufig die Begriffe sensibilisierend<br />

und irritierend verwendet. Zum besseren<br />

Verständnis der Haut schädigenden Vorgänge und<br />

der notwendigen Schutzmaßnahmen deshalb hier<br />

eine Erläuterung der Begriffe:<br />

Gefährdungen und Schutzmaßnahmen<br />

Sensibilisieren bedeutet in der Medizin Erzeugen<br />

einer Überempfindlichkeit (Allergie) des Organismus<br />

gegen körperfremde Substanzen nach dem ersten<br />

Kontakt. Die Überempfindlichkeit entsteht, wenn<br />

Substanzen in den Körper eindringen, die dieser als<br />

„fremd” erkennt und abwehren will. Dazu hat der Kör -<br />

per spezifische „immunkompetente” Zellen, die durch<br />

Sensibilisierung so verändert werden, dass der Orga -<br />

nismus auf den nächsten „Angriff der Fremd lin ge”<br />

stark reagiert. Dieser Zustand ist der Zustand der<br />

Allergie, der Überempfindlichkeit. Bei einem zweiten<br />

und folgenden Kontakten zu dem gleichen Stoff kann<br />

sich dann Hautausschlag entwickeln: das allergische<br />

Kontaktekzem.<br />

Die Ekzeme können sich nur zurückbilden, wenn der<br />

Kontakt zu dem Stoff vollkommen unterbleibt; bei<br />

erneutem Kontakt – auch in geringsten Dosen und<br />

nach langer Zeit – können sie wieder auftreten und<br />

schließlich Grund für einen Arbeitsplatz- oder gar<br />

Berufswechsel sein.<br />

Irritierend bedeutet im medizinischen Sinne reizend –<br />

eine Hautirritation ist eine Hautreizung. Die Haut kann<br />

gereizt (irritiert) werden durch den Kontakt mit entfettenden<br />

Stoffen wie Stäuben und Lösungsmitteln, aber<br />

auch Handwaschpasten zum Entfernen stark haftender<br />

Verschmutzungen. Die Reizungen können zu<br />

einem Ekzem führen, dem irritativen Kontaktekzem. Es<br />

äußert sich anfangs als Rötung, dann als Haut trocken -<br />

heit oder Schuppung. Wer bereits eine irritative<br />

Hautbelastung hat, ist anfälliger für ein allergisches<br />

Kontaktekzem: Die sensibilisierenden Stoffe können<br />

durch die gereizte oder gar entzündete Haut besser<br />

eindringen. Im chronischen Stadium sind das allergische<br />

und das irritative Kontaktekzem kaum zu unterscheiden.<br />

7.2 Hautschutz-Maßnahmen<br />

Wenn Unternehmer und Beschäftigte gemeinsam an<br />

dem Ziel „Null Hauterkrankungen” arbeiten, können<br />

sie durch technische, organisatorische und persönliche<br />

Schutzmaßnahmen und Verhaltenweisen die<br />

Gefahren gut beherrschen und Hautkrankheiten vermeiden<br />

Voraussetzung für die richtige Auswahl und Um set -<br />

zung wirksamer Hautschutzmaßnahmen ist die

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