14.11.2012 Aufrufe

Elektrotechnische Installation Aufbauseminar - M/S VisuCom GmbH

Elektrotechnische Installation Aufbauseminar - M/S VisuCom GmbH

Elektrotechnische Installation Aufbauseminar - M/S VisuCom GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

78<br />

11. Persönliche Schutzausrüstung<br />

Gefährdungen am Arbeitsplatz müssen ganz vermieden,<br />

beseitigt oder zumindest auf ein akzeptables<br />

Risiko reduziert werden. Was akzeptabel ist, ist als<br />

Schutzziel in den Arbeitsschutzvorschriften festgelegt.<br />

Für das Elektrohandwerk werden die Schutzziele in<br />

der vorliegenden Broschüre im Kapitel „Gefähr -<br />

dungen und Schutzmaßnahmen” im Einzelnen dargestellt.<br />

Bei der Beseitigung oder Verminderung von Ge -<br />

fährdungen gilt der Grundsatz, dass technische und<br />

organisatorische Maßnahmen vorrangig zu er greifen<br />

sind. Durch zwangsläufig wirkende technische<br />

Schutzmaßnahmen werden Gefahren, die durch persönliches<br />

Fehlverhalten denkbar wären, weitgehend<br />

ausgeschlossen. Erst wenn technische oder organisatorische<br />

Maßnahmen nicht oder nur mit unvertretbar<br />

hohem Aufwand durchführbar sind, sollen persönliche<br />

Schutzausrüstungen (PSA) zum Einsatz kommen. Dazu<br />

ein Beispiel:<br />

Bei hochgelegenen Arbeitsplätzen auf Baustellen müssen<br />

ständige Absturzsicherungen wie Geländer,<br />

Umwehrungen, dreiteiliger Seitenschutz oder Ab -<br />

deckungen installiert werden. Damit kann der Absturz<br />

von Personen zuverlässig verhindert werden.<br />

Dem gegenüber bietet eine persönliche Absturz -<br />

sicherung wie z. B. ein Auffanggurt mit Falldämpfer<br />

nur dann einen Schutz, wenn der Mitarbeiter ihn ständig<br />

und korrekt benutzt und wenn ein geeigneter An -<br />

schlag punkt gewählt wurde. Schon manchem wur de<br />

persönliche Nachlässigkeit oder Bequem lich keit zum<br />

Verhängnis.<br />

11.1 Was ist PSA?<br />

In der PSA-Benutzungsverordnung ist festgelegt, was<br />

unter persönlicher Schutzausrüstung zu verstehen ist:<br />

Jede Ausrüstung, die dazu bestimmt ist, von den<br />

Beschäftigten benutzt oder getragen zu werden, um<br />

sich gegen eine Gefährdung zu schützen, sowie mit<br />

der PSA verbundene Zusatzausrüstung. Arbeits -<br />

kleidung, die nicht spezifisch dem Schutz von<br />

Sicherheit und Gesundheit dient, ist keine PSA! Btte<br />

beachten Sie:<br />

Gefährdungen und Schutzmaßnahmen<br />

● PSA ist grundsätzlich für den Gebrauch durch nur<br />

eine Person bestimmt<br />

● Die PSA muss dieser Person individuell passen<br />

● Die Anschaffung der PSA ist Aufgabe des Arbeit -<br />

gebers, dem Beschäftigten dürfen dadurch keine<br />

Kosten entstehen, auch wenn z. B. spezielle orthopädische<br />

Sicherheitsschuhe erforderlich sind<br />

● PSA muss bestimmten Anforderungen genügen: Sie<br />

muss ausreichenden Schutz gegen die zu verhütende<br />

Gefährdung bieten, ohne selbst zur Gefahr zu<br />

werden. Die Anforderungen an PSA sind in<br />

Normen festgelegt.<br />

● Sie als Unternehmer müssen sicherstellen, dass die<br />

PSA gut funktioniert und sich in hygienisch einwandfreiem<br />

Zustand befindet. Soweit erforderlich,<br />

müssen Sie die PSA warten, reparieren und ordnungsgemäß<br />

lagern lassen. Eine regelmäßige<br />

Prüfung ist z.B. vorgeschrieben bei PSA gegen<br />

Absturz (Auffanggurt).<br />

11.2 Anforderungen an PSA<br />

Persönliche Schutzausrüstungen werden in drei<br />

Kategorien klassifiziert:<br />

Kategorie I (geringe Risiken): das sind z.B.<br />

Handschuhe für die Gartenarbeit, die nur Schutz<br />

gegen geringe Risiken bieten. Solche PSA kann ohne<br />

neutrale Prüfung vom Hersteller mit einem CE-Zeichen<br />

versehen werden.<br />

Kategorie II (mittlere Risiken): zu dieser Kategorie zählen<br />

die meisten persönlichen Schutzausrüstungen, die<br />

für das Elektrohandwerk in Betracht kommen:<br />

Sicherheitsschuhe, Gehörschützer, Schutzbrillen,<br />

Schutzhelme. Diese Kategorie trägt ebenfalls ein CE-<br />

Zeichen, das allerdings erst nach einer Bau -<br />

musterprüfung vergeben wird.<br />

Kategorie III (hohe Risiken): Dazu gehören Schutz -<br />

ausrüstungen, die gegen tödliche oder ernste<br />

Gesundheitsschäden schützen sollen, z. B. Aus rüstun -<br />

gen zum Schutz gegen Absturz. Die Produktion dieser<br />

PSA unterliegt einer ständigen Qualitäts überwa -<br />

chung. Diese PSA ist mit dem CE-Zeichen plus einer<br />

vier stelligen Nummer versehen (Kennnummer der<br />

Stelle, die die Produktionsüberwachung durchführt).<br />

Falls Sie ganz sicher gehen wollen, können Sie im<br />

Inter net nachsehen, welche PSA geprüft wurde und<br />

ein Zertifikat erhalten hat:<br />

www.hvbg.de/bg-pruefzert/produkte

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!