Verhandlungsleiter Ulrich Marten: ...........................................................
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Bezirksregierung Düsseldorf<br />
Planfeststellungsverfahren zum Ausbau des Verkehrslandeplatzes Mönchengladbach<br />
Erörterungstermin am 27. Juni 2005 Seite 128<br />
tem keinesfalls so abgewickelt werden, wie er der vorliegenden Prognose bis zum Jahre<br />
2015 zugrunde gelegt worden ist.<br />
Bereits mehrmals wurden bei dieser Erörterung Anträge gestellt, verschiedene Verfahren,<br />
die den Flughafen Düsseldorf und den Flugplatz Mönchengladbach betreffen, zusammenzulegen,<br />
z. B. im Zusammenhang mit der Erhöhung der Eckwerte am Flughafen Düsseldorf.<br />
Diese Anträge wurden von der Bezirksregierung jeweils abgelehnt; dies habe nichts miteinander<br />
zu tun. Angesichts des angestrebten Flughafensystems hat dies sehr wohl etwas miteinander<br />
zu tun, und zwar unmittelbar. Bei einem Flughafensystem werden beide Flughäfen<br />
als Einheit gesehen; deshalb haben Veränderungen auf dem einen Flugplatz auch immer<br />
Auswirkungen auf den anderen beteiligten Flugplatz. Beide Flugplätze können deshalb nicht<br />
mehr getrennt, sondern müssen als Einheit gesehen werden.<br />
Nun höre ich schon den Einwand von Herrn Zerbe, wir wüssten doch überhaupt noch nicht,<br />
ob das Flughafensystem genehmigt werde, ob es überhaupt komme. – Da haben Sie sicherlich<br />
Recht. Nur, meine Damen und Herren, wenn die Antragstellerin in den Jahren 2002 und<br />
2003 einen Ausbau des Flugplatzes plant und in der gleichen Zeit, nämlich im Jahre 2003,<br />
einen Antrag auf Genehmigung eines Flughafensystems stellt, dann hat sie sicherlich die<br />
begründete Hoffnung, dass dieses System auch genehmigt wird. Somit hätte zumindest in<br />
den Antragsunterlagen das beantragte Flughafensystem nicht verschwiegen werden dürfen;<br />
insbesondere hätte eine Alternativberechnung vorgenommen werden müssen, also eine Berechnung<br />
ohne und eine mit Flughafensystem. Dies hätte dann auch in allen weiteren Fachgutachten<br />
seinen Niederschlag finden müssen, weil diese ja alle auf den Vorgaben der Flughafengesellschaft<br />
MG aufbauen.<br />
Im Übrigen weise ich vorsorglich schon auf Folgendes hin: Auch der Einwand, der von der<br />
Antragstellerin errechnete oder vorgegebene Flugzeugmix unterscheide sich nur unwesentlich<br />
von dem Flugzeugmix bei einem Flughafensystem, ist weder stichhaltig noch überzeugend.<br />
Er dient lediglich als letzter Versuch, die eigenen Fehler zu verharmlosen und die verfahrene<br />
Situation zu retten. Wäre dieser Einwand dennoch tatsächlich berechtigt, so frage<br />
ich: Warum ist man dann nicht offen mit diesem Thema umgegangen? Warum wurde das<br />
Flughafensystem in den Antragsunterlagen nicht erwähnt? Warum wurde auf meine konkreten<br />
Fragen zu Beginn des Erörterungstermins nicht die Wahrheit gesagt? Letztlich bleibt der<br />
entscheidende Eindruck, die betroffenen Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Bürgerinitiativen<br />
sollten nur die halbe Wahrheit erfahren.<br />
Auf die Spitze treibt es Herr Zerbe mit seinen Aussagen von heute Morgen, mit seinem Plädoyer<br />
gegenüber Herrn Faulenbach da Costa für die Liberalisierung des europäischen Flugverkehrs,<br />
für mehr Wettbewerb. Da wird der Bock zum Gärtner gemacht, denn gerade mit<br />
dem Antrag auf Genehmigung eines Flughafensystems will Herr Zerbe den Wettbewerb einschränken.<br />
Herr Zerbe, ich habe den Eindruck – dies ist ganz offensichtlich –, Sie argumen-