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Verhandlungsleiter Ulrich Marten: ...........................................................

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Bezirksregierung Düsseldorf<br />

Planfeststellungsverfahren zum Ausbau des Verkehrslandeplatzes Mönchengladbach<br />

Erörterungstermin am 27. Juni 2005 Seite 138<br />

wie das passieren konnte, ausgerechnet in Frankfurt, wo die Flugsicherung doch alles so gut<br />

im Griff hat.<br />

(Beifall bei den Einwendern)<br />

Während dieser Erörterung soll auch besprochen worden sein, dass die Gefahr, in Wirbelschleppen<br />

zu fliegen, in der geplanten Konstellation Düsseldorf/Mönchengladbach besonders<br />

hoch sei.<br />

Ich merke noch etwas generell zur Luftfahrt an: Die besonderen Maßstäbe, die ganz offensichtlich<br />

an die Luftfahrt angelegt werden, die Bevorzugungen, sind besonders für uns Anwohner<br />

relativ unerträglich. Ein Beispiel ist die Besteuerung von Flugtreibstoff. Ein anderes<br />

Beispiel: Wenn jemand ein Motorrad ohne Schalldämpfer fährt, gibt es zu Recht Punkte in<br />

Flensburg. Fliegt aber ein Flugzeug ohne Schalldämpfung an jedem Sommerwochenende<br />

stündlich ab Mönchengladbach, so wird es liebevoll Tante Ju genannt.<br />

(Beifall bei den Einwendern)<br />

Wir wohnen in Neersen, im Nahbereich des geplanten Flughafens. Geboren und aufgewachsen<br />

bin ich auf einem historischen Fachwerkhof an der Südspitze Anraths, einem ebenfalls<br />

betroffenen Gebiet. Der Hof wird von meinen Eltern bewohnt und ich plane, später dorthin<br />

zurückzugehen. Die Hofstelle ist 900 Jahre alt, das heutige Hauptgebäude ist von 1636.<br />

Meine Familie bewohnt den Hof seit mehreren Generationen. Wir haben das Gebäude immer<br />

im Sinne der Denkmalpflege mit großem finanziellen Einsatz erhalten und für Interessenten,<br />

Heimatvereine und Schulklassen offengehalten.<br />

(Beifall bei den Einwendern)<br />

Wir unterhalten am Hof eine jahrhundertealte Streuobstwiese, wir haben Hunderte Jahre<br />

alten Baumbestand, sichtbar für alle, nicht hinter Mauern. Der Hof liegt im Landschaftsschutzgebiet<br />

der Flöthbachniederung in dem historischen Kempener Siedlungsgebiet der<br />

Großen Honschaft. – Ich zitiere aus der Denkmalliste:<br />

Erhaltung und Nutzung des Flöthhofes liegen aus volkskundlichen<br />

Gründen im öffentlichen Interesse.<br />

Bei dem Gebäude handelt es sich um ein Fachwerkhallenhaus, das in dieser Ausführung<br />

einmalig ist. Hier ist auf Studien und Aufsätze von Gerhard Eitzen und Dr. Albert Steeger zu<br />

verweisen. Besonders auffallend ist die in weiten Bereichen originale 370 Jahre alte Bausubstanz.<br />

Es gibt z. B. originale Lehmestrichböden und originale Lehmausfachungen. Eine Kaputtrestaurierung,<br />

wie sie mittlerweile meistens vorgefunden wird und bei der außer dem<br />

Balkenskelett nichts mehr original ist, hat nie stattgefunden. Ich frage mich nun: Wie soll ich

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