Verhandlungsleiter Ulrich Marten: ...........................................................
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Bezirksregierung Düsseldorf<br />
Planfeststellungsverfahren zum Ausbau des Verkehrslandeplatzes Mönchengladbach<br />
Erörterungstermin am 27. Juni 2005 Seite 169<br />
<strong>Verhandlungsleiter</strong>in Felia Hörr:<br />
Danke, Herr Kames. – Als Nächster hat Herr Sandrock, genannt Jack, das Wort.<br />
Karl Dieter (Jack) Sandrock (Einwender):<br />
Sehr geehrte Vorsitzende, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich wohne in Knickelsdorf<br />
in Willich-Schiefbahn, also dann im kritischen Bereich der Boden- und Fluglärmzone.<br />
Aus folgenden Gründen bin ich gegen den geplanten Neubau der Start- und Landebahn:<br />
Das Fluglärmaufkommen wird sich drastisch erhöhen und zu einer beachtlichen Wertminderung<br />
unseres selbstgenutzten Wohneigentums führen. Unser Haus ist auch ein Teil unserer<br />
Altersversorgung. Aber noch schlimmer wird für uns die Gesundheitsbeeinträchtigung durch<br />
den Fluglärm sein, denn auch schon jetzt ist durch Flug-, Autobahn- und Straßenlärm die<br />
Grenze des Erträglichen erreicht. Unser Garten ist für uns ein Refugium, in dem wir uns erholen<br />
und gerne viel Zeit im Freien verbringen. Das wird danach nicht mehr so entspannt<br />
möglich sein.<br />
Der Neubau des Flughafens erfordert den Aus- und Neubau von Zufahrtsstraßen, die bisher<br />
nicht oder nicht in ausreichender Dimensionierung vorhanden sind. Durch zusätzliche Infrastrukturmaßnahmen<br />
werden weitere Lärmbelästigungen und Naturschäden entstehen. So ist<br />
auch geplant, einen jetzt noch vorhandenen breiten Waldstreifen, Neersener und Schiefbahner<br />
Bruch, der im Sommer den Lärm doch erheblich dämpfte, zu beseitigen bzw. zu roden,<br />
circa 34 ha.<br />
Ich glaube zwar, dass in unserer heutigen Zeit Flugverkehr sowohl aus wirtschaftlichen als<br />
auch aus touristischen Gründen unverzichtbar ist. Das bedeutet aber nicht, dass in einer<br />
Region mehrere internationale und regionale Flughäfen benötigt werden. Die Schaffung und<br />
Unterhaltung zahlreicher großer und mittelgroßer Flughäfen sind für den Steuerzahler zu<br />
teuer. Sie belasten gerade unsere durch viele Lärmquellen bereits beanspruchte Region<br />
zusätzlich und verschwenden in nicht wieder gutzumachendem Maße schützenswerte Landschaft.<br />
Mir scheint, dass mit der Argumentation, neue Arbeitsplätze zu schaffen, genauso<br />
unsolide umgegangen wird wie in den 90er-Jahren, als jede Gemeinde in den neuen Bundesländern<br />
ein eigenes Gewerbegebiet aus dem Boden stampfte, meist noch in unberührter<br />
Natur. Heute liegen dort circa 1 Milliarde € Steuergelder begraben, die Natur und Landschaft<br />
verschandelt haben.<br />
Damit komme ich zu meinem besonderen Anliegen: Ich bin seit einiger Zeit als Vorsitzender<br />
der NABU-Gruppe – Naturschutzbund Deutschland – für Willich zuständig. Ich engagiere<br />
mich ehrenamtlich im Naturschutzgebiet Neersener Bruch und im Landschaftsschutzgebiet<br />
Schiefbahner Bruch und kartiere zusammen mit meiner Frau viele Stunden besondere Vögel<br />
und überwinternde Wasservögel auf dem Kalksandsteinsee.