Verhandlungsleiterin Felia Hörr: ............................................................
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Bezirksregierung Düsseldorf<br />
Planfeststellungsverfahren zum Ausbau des Verkehrslandeplatzes Mönchengladbach<br />
Erörterungstermin am 28. Juni 2005 Seite 151<br />
Gernot Karlsböck (Einwender):<br />
Ja.<br />
Verhandlungsleiter Ulrich Marten:<br />
Dann rufe ich Frau Beatrice Artmann auf.<br />
Beatrice Artmann (Einwenderin):<br />
Ich heiße Beatrice Artmann und bin seit 1997 wohnhaft in Neersen auf der Kirchhofstraße,<br />
bin verheiratet und habe zwei Kinder, 7 und 9 Jahre alt. Sie sitzen auch im Publikum. Sie<br />
besuchen beide die Vinhovenschule auf der Pappelallee. Mein Mann, ebenfalls anwesend,<br />
ist in Neersen aufgewachsen.<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Vorsitzender, leider konnte ich bislang<br />
erst einmal einen Erörterungstermin persönlich wahrnehmen, und zwar, als es um die von<br />
dem Flughafenausbau ausgehende zusätzliche Lärmbelastung ging. Die Befürworter des<br />
Ausbaus sprachen davon, die Belastung sei nicht sonderlich hoch. Maßgeblich sei ohnehin<br />
der Innenbereich der Wohnung, sodass einer Belastung im Zweifel durch entsprechende<br />
Isolationsmaßnahmen begegnet werden könne.<br />
Wissen Sie, was ich mich gefragt habe? – In welcher Welt leben eigentlich diejenigen, die<br />
dies so lapidar aussprechen.<br />
(Lebhafter Beifall bei den Einwendern)<br />
Meine Damen und Herren, entschuldigen Sie bitte, aber eine solche Annahme geht an den<br />
tatsächlichen Gegebenheiten vorbei. Nur ein kleiner Bruchteil des Lebens findet hinter ver-<br />
schlossenen Fenstern und Türen statt. Wo findet Ihr Leben in der Freizeit statt? Wo suchen<br />
Sie normalerweise tagtäglich Erholung? – Im Freien, klar. Sie genießen das Vogelgezwit-<br />
scher auf Balkon und Terrasse, Sie arbeiten im Garten, spielen mit den Kindern Ball, unter-<br />
nehmen eine Radtour, joggen, walken usw.<br />
Wer wird durch die genannte Prämisse, im Zweifel gebe es Schallschutz, wieder einmal am<br />
stärksten betroffen? – Auch klar: Es sind die Kinder als diejenigen, die in der Schulpause<br />
nach draußen strömen, um ihrem Bewegungsdrang folgen zu können, um neue Konzentrati-<br />
onsfähigkeit zu gewinnen, Kinder, die nach der Schule und den Hausarbeiten ins Freie strö-<br />
men, um dort herumtollen zu können, um Fahrrad zu fahren, im Sandkasten zu buddeln usw.<br />
Das wollen Kinder auch nicht nur bei Sonnenschein und schönstem Wetter. Die meisten<br />
müssen jeden Tag ins Freie, weil ihnen sonst etwas fehlt und sie einfach nicht ausgelastet<br />
sind. Die Kinder werden in ihrer Entwicklung Schaden nehmen, wenn sie außerhalb des<br />
Hauses einer regelmäßig wiederkehrenden Lärmbelastung ausgesetzt sind.<br />
(Beifall bei den Einwendern)