Verhandlungsleiterin Felia Hörr: ............................................................
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Bezirksregierung Düsseldorf<br />
Planfeststellungsverfahren zum Ausbau des Verkehrslandeplatzes Mönchengladbach<br />
Erörterungstermin am 28. Juni 2005 Seite 84<br />
Irma Kruse-Moné (Einwenderin):<br />
Sehr geehrte Frau <strong>Hörr</strong>, meine Damen und Herren! Zuerst bedanke ich mich bei Herrn Cir-<br />
sovius, der heute Morgen genau das gesagt hat, was ich auch sagen möchte. Perfekt! – Ich<br />
wohne in Kleinenbroich gleich neben der Maternusschule, dem Kindergarten am Hallenbad<br />
und der Sportstätte. Ich verfolge die Erörterung schon einige Zeit und möchte auch einmal<br />
einen kleinen Beitrag dazu bringen.<br />
Irgendwann wurde von der Antragstellerin gesagt, hier nähmen so wenige Leute als Privat-<br />
personen teil. Aber die meisten Einwender – ich kenne viele – sind berufstätig, z. B. meine<br />
drei Söhne. Sie sind in Kleinenbroich aufgewachsen, in einer ruhigen Umgebung, so, wie<br />
man es sich für eine optimale Entwicklung eines jeden Kindes wünscht. Sie besuchten zuerst<br />
zwei Jahre den Kindergarten am Hallenbad, wo sie, sobald das Wetter es erlaubte, draußen<br />
spielen konnten. Danach waren sie Schüler in der Maternusschule, wo sie einen sehr guten,<br />
ruhigen Unterricht hatten. Ein vernünftiger Anfang des Schullebens ist Basis für die Zukunft.<br />
Jetzt sind sie zwischen 29 und 32 Jahren alt und stehen alle drei als Diplomwirtschaftsinge-<br />
nieur mitten im Berufsleben und können nicht mal kurz hier vorbeikommen, weil sie abends<br />
oft erst spät zu Hause sind, genauso wie Sie, meine Damen und Herren. Sie haben ihre<br />
Einwendungen schriftlich gemacht. Was denken Sie? Wenn alle 17.000 Einwender nochmals<br />
hierher kämen und ihre Rede halten wollten – selbst, wenn nur 2.000 kämen –, entstünden<br />
hier chaotische Zustände.<br />
Die Vertreter der Städte sowie von Airpeace und anderen Bürgerinitiativen bringen alles zur<br />
Sprache, was in den Beschwerdebriefen vorgebracht wurde. Mit den Tausenden im Saal<br />
ließe es sich nicht so gut wie in den letzten Wochen kommunizieren. Es wird zwar schon mal<br />
etwas dazwischengerufen und dann logischerweise an unsere Wortmeldung appelliert. Wie<br />
wäre das mit 2.000 Leuten? Vernünftige Gespräche könnten unmöglich stattfinden, beson-<br />
ders, weil alle emotional sehr geladen sind, denn es geht um Kinder, Gesundheit, Existenz,<br />
Altersvorsorge und Eigentum.<br />
Ich habe mit vielen Leuten sehr enthusiastisch über die Veranstaltungen des Erörterungs-<br />
termins gesprochen, aber die meisten denken, es sei Zeitverschwendung. Sie sagen, dass<br />
die Entscheidung sowieso schon gefallen sei. Ich erachte es tatsächlich als sehr interessant,<br />
habe viel gelernt und werde es in der nächsten Woche vermissen, denn jeden Tag werden<br />
wir hier wieder mit Stellungnahmen aus den Gutachten überrascht, wobei man mit gesun-<br />
dem Menschenverstand nur sagen kann: Irgendetwas ist hier ganz schön faul. Dazu zählen<br />
die falschen Daten, die im Planfeststellungsverfahren irrtümlicherweise vorkamen: Diskette<br />
vertauscht. Wenn man etwas veröffentlicht, liest man es doch noch einmal durch, oder nicht?<br />
Wenn jemand sein Gutachten abliefert, kontrolliert er doch noch einmal, ob seine Arbeit ex-<br />
akt weitergegeben wird.