Verhandlungsleiterin Felia Hörr: ............................................................
Verhandlungsleiterin Felia Hörr: ............................................................
Verhandlungsleiterin Felia Hörr: ............................................................
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Bezirksregierung Düsseldorf<br />
Planfeststellungsverfahren zum Ausbau des Verkehrslandeplatzes Mönchengladbach<br />
Erörterungstermin am 28. Juni 2005 Seite 85<br />
Ich bin keine Expertin, aber für mich ist der Mensch das Wichtigste auf der Welt, insbesonde-<br />
re das Kind. Oder hört es sich besser an, wenn ich „eine äußerst empfindliche Art“ sage, um<br />
es mit den Fledermäusen zu vergleichen?<br />
(Beifall bei den Einwendern)<br />
Es ist viel über Nachtigallen, Frösche, Kuckucke, Fledermäuse, Feuchtbiotope, Baumbe-<br />
stände usw. gesprochen worden. Auch ich bin Naturliebhaberin und freue mich über Flora<br />
und Fauna. Aber auch jeden Menschen gibt es nur einmal auf der Welt; darum sollten wir<br />
sorgfältig mit ihm umgehen und ihn in den Mittelpunkt des Verfahrens stellen. Daher war ich<br />
sehr enttäuscht, dass beim Gutachten über die Gesundheit und die Lärmbelastung allein<br />
vom Psychologen ein Gutachten abgegeben wurde und dass er allein als Sachverständiger<br />
zur Beurteilung herangezogen wurde. Oder habe ich das falsch verstanden? Ich glaube,<br />
dass es jeden interessiert, was z. B. ein Hals-Nasen-Ohrenarzt über Tinnitus und andere<br />
Spezialisten hierüber denken. Ist ein Onkologe hinsichtlich des Krebsrisikos gefragt worden,<br />
ein Kinderarzt in Bezug auf die Entwicklung eines Kindes, ein Arzt für Geriatrie, weil wir alle<br />
gesund alt werden wollen? Nochmals: Ich bin keine Expertin, aber ich nehme an, es sind<br />
mehr Gutachten über sachliche Fakten als über eventuelle Schäden für die Gesundheit an-<br />
gefertigt worden.<br />
(Beifall bei den Einwendern)<br />
Der Psychologe hat meines Erachtens alles zu sehr verharmlost: Erst wenn das Kind in den<br />
Brunnen gefallen ist, wird gehandelt. Erst nach Messungen wird über Maßnahmen wie Drei-<br />
fachverglasung verhandelt. Auf die Frage, wie es sich mit dem Schulhof verhalte, blieb er<br />
eine Antwort schuldig.<br />
Nachbarn von uns hatten, als Air Berlin noch flog, ihr Enkelkind im Kinderwagen in den Gar-<br />
ten gestellt. Das Kind reagierte dermaßen heftig, als ein Flugzeug im Landeanflug über ihr<br />
Grundstück flog, dass später – man kannte ja die Zeiten der Flugzeuge – das Kind rechtzei-<br />
tig hereingeholt wurde. Ich denke jetzt an den werdenden Vater, der gestern da war und<br />
demnächst von Herrn Zerbe besucht wird. Sein Kind muss leider drinnen hinter Dreifachver-<br />
glasung groß werden.<br />
Ich habe eine Frage an die Damen und Herren von der Bezirksregierung. Sie sind alle noch<br />
ziemlich jung und könnten doch Eltern von Kindergarten- bzw. Schulkindern sein. Seien Sie<br />
ganz ehrlich: Möchten Sie Ihre Kinder in Kleinenbroich oder Neersen einschulen? Seien Sie<br />
ehrlich zu sich selbst und fragen Sie sich dann, ob Sie es mit Ihrem Gewissen – Gott sei<br />
Dank erwähnte Herr Marten heute Morgen sein Gewissen – vereinbaren können, einen<br />
Flugplatz in Mönchengladbach zu bewilligen.<br />
Wie Sie hören, komme ich aus den Niederlanden. Dort könnte dieser Flughafen nicht so ge-<br />
baut werden; das wurde hier schon einmal erwähnt. Sie alle können sich bestimmt an die