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APOSTOLISCHE KONSTITUTION

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„ICH GLAUBE“ – „WIR GLAUBEN“26 Wenn wir unseren Glauben bekennen, sagen wir zu Beginn: „Ich glaube“ oder „wir glauben“.Bevor wir den Glauben der Kirche darlegen, wie er im Credo bekannt, in der Liturgie gefeiert, im Befolgender Gebote und im Gebet gelebt wird, fragen wir uns also, was „glauben“ bedeutet. Der Glaubeist die Antwort des Menschen an Gott, der sich dem Menschen offenbart und schenkt und ihm soauf der Suche nach dem letzten Sinn seines Lebens Licht in Fülle bringt. Wir betrachten folglich zunächstdieses Suchen des Menschen (erstes Kapitel), sodann die göttliche Offenbarung, durch die Gottdem Menschen entgegenkommt (zweites Kapitel), und schließlich die Antwort des Glaubens (drittesKapitel).ERSTES KAPITELDER MENSCH IST „GOTTFÄHIG“IDas Verlangen nach Gott27 Das Verlangen nach Gott ist dem Menschen ins Herz geschrieben, denn der Mensch ist vonGott und für Gott erschaffen. Gott hört nie auf, ihn an sich zu ziehen. Nur in Gott wird der Mensch dieWahrheit und das Glück finden, wonach er unablässig sucht (Vgl. dazu auch 355, 1701, 1718):„Ein besonderer Grund für die menschliche Würde liegt in der Berufung des Menschen zur Gemeinschaftmit Gott. Zum Dialog mit Gott wird der Mensch schon von seinem Ursprung her eingeladen: erexistiert nämlich nur, weil er, von Gott aus Liebe geschaffen, immer aus Liebe erhalten wird; und er lebtnicht voll gemäß der Wahrheit, wenn er diese Liebe nicht frei anerkennt und sich seinem Schöpferanheimgibt“ (GS 19, 1).28 Von jeher geben die Menschen durch ihre Glaubensanschauungen und religiösen Verhaltensweisen(wie Gebet, Opfer, Kult und Meditation) ihrem Suchen nach Gott mannigfach Ausdruck.Diese Ausdrucksweisen können mehrdeutig sein, sind aber so allgemein vorhanden, daß man denMenschen als ein religiöses Wesen bezeichnen kann (Vgl. dazu auch 2095–2109, 843, 2566):Gott „hat aus einem einzigen Menschen das ganze Menschengeschlecht erschaffen, damit es die ganzeErde bewohne. Er hat für sie bestimmte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnsitze festgesetzt. Sie solltenGott suchen, ob sie ihn ertasten und finden könnten; denn keinem von uns ist er fern. Denn in ihm lebenwir, bewegen wir uns und sind wir“ (Apg 17, 26–28)29 Diese „innigste und lebenskräftige Verbindung mit Gott“ (GS 19, 1) kann jedoch vom Menschenvergessen, verkannt, ja ausdrücklich zurückgewiesen werden. Solche Haltungen können verschiedensteUrsachen haben [Vgl. GS 19–21]: Auflehnung gegen das Übel in der Welt, religiöse Unwissenheitoder Gleichgültigkeit, irdische Sorgen und Reichtum [Vgl. Mt 13, 22], schlechtes Beispielder Gläubigen, religionsfeindliche Denkströmungen und schließlich die Neigung des sündigen Menschen,sich aus Angst vor Gott zu verbergen [Vgl. Gen 3, 8–10] und vor dem Ruf des Herrn zu fliehen[Vgl. Jona 1, 3] (Vgl. dazu auch 2123–2128, 398).30 „Alle, die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen“ (Ps 105, 3). Mag auch der MenschGott vergessen oder zurückweisen, hört Gott doch nicht auf, jeden Menschen zu rufen, damit dieserihn suche und dadurch lebe und sein Glück finde. Dieses Suchen fordert aber vom Menschen dieganze Anstrengung des Denkens und die gerade Ausrichtung des Willens, „ein aufrichtiges Herz“,und auch das Zeugnis anderer, die ihn lehren, Gott zu suchen (Vgl. dazu auch 2567, 845, 368).

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