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APOSTOLISCHE KONSTITUTION

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erforscht ... was die Absicht des Geistes ist: Er tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein“ (Röm8,27). Auf diese Weise gehört das Gebet zu unserem Vater zum Mysterium der Sendung des Sohnesund des (Vgl. dazu auch 690).IIIDas Gebet der Kirche2767 Seit ihrem Anfang empfängt die Kirche die untrennbar verbundene Gabe der Worte des Herrnund des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist gibt den Worten des Herrn im Herzen der GläubigenLeben. Die ersten Gemeinden beteten das Gebet des Herrn „dreimal am Tag“ (Didaché 8,3) anstelleder „achtzehn Preisungen“, die in der jüdischen Liturgie üblich waren.2768 Der apostolischen Überlieferung entsprechend ist das Gebet des Herrn seinem Wesen nach inder Liturgie verwurzelt.„Der Herr lehrt uns, gemeinsam für unsere Brüder zu beten. Denn er sagt nicht: ‚Mein Vater‘ imHimmel, sondern: ‚Vater unser‘, damit unser Gebet wie aus einer Seele für den ganzen Leib der Kircheeintrete“ (Johannes Chrysostomus, hom. in Mt. 19,4).In allen liturgischen Überlieferungen ist das Gebet des Herrn ein wesentlicher Bestandteil der großenHoren des Stundengebetes. Vor allem aber tritt sein kirchlicher Charakter in den drei Sakramenten derchristlichen Initiation zutage:2769 Die Übergabe [traditio] des Herrengebetes bei der Taufe und der Firmung ist ein Zeichen derWiedergeburt im göttlichen Leben. Das christliche Gebet bedeutet Reden zu Gott mit Gottes Wort. Solernen jene, die „neu geboren“ wurden „aus Gottes Wort, das lebt“ (1 Petr 1,23), mit dem einzigenWort, das ihr Vater stets erhört, ihn anzurufen. Und das können sie fortan, da das Siegel der Salbungmit dem Heiligen Geist unauslöschlich eingeprägt ist in ihrem Herzen, in ihren Ohren, auf ihrenLippen, in ihrem ganzen Sein als Söhne Gottes. Deshalb richten sich die meisten Kommentare derKirchenväter zum Vaterunser an Katechumenen und Täuflinge. Wenn die Kirche mit den Worten desHerrn betet, ist es immer das „wiedergeborene“ Volk, das betet und Barmherzigkeit erlangt [Vgl. 1Petr 2,1–10] (Vgl. dazu auch 1243).2770 In der Eucharistiefeier stellt das Herrengebet das Gebet der ganzen Kirche dar. Hier offenbartsich sein voller Sinn und seine Wirkkraft. Eingefügt zwischen Hochgebet [Anaphora] und Kommunionspendungfaßt es einerseits alle Bitten und Fürbitten, die in der Epiklese geäußert werden, zusammen,andererseits bittet es um Einlaß zum himmlischen Hochzeitsmahl, welches in der sakramentalenKommunion vorweggenommen wird (Vgl. dazu auch 1350).2771 In der Eucharistie bezeugt das Herrengebet auch die endzeitliche Eigenart seiner Bitten. Es istdas Gebet der „letzten Zeiten“, der Zeiten des Heils, die mit der Ausgießung des Heiligen Geistes begonnenhaben und sich mit der Wiederkunft des Herrn vollenden werden. Die Bitten des Vaterunsersstützen sich im Unterschied zu den Gebeten des Alten Bundes auf das Mysterium des Heiles, das sichim gekreuzigten und auferstandenen Christus ein für allemal verwirklicht hat (Vgl. dazu auch 1403).2772 Aus diesem unerschütterlichen Glauben entspringt die Hoffnung, die aus jeder der sieben Bittenspricht. Diese bringen das Seufzen der Gegenwart zum Ausdruck, dieser Zeit der Geduld und desWartens, in der das, „was wir sein werden ... noch nicht offenbar geworden“ (1 Joh 3,2) [Vgl. Kol3,4] ist. Die Eucharistiefeier und das Vaterunser sind auf das Kommen des Herrn hin ausgerichtet,„bis er kommt“ (1 Kor 11,26) (Vgl. dazu auch 1820).KURZTEXTE

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