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APOSTOLISCHE KONSTITUTION

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Der Hebräerbrief rechnet die Handauflegung zu den „Grundelementen“ seiner Lehre [Vgl. Hebr 6,2]. In ihrensakramentalen Epiklesen hat die Kirche dieses Zeichen der alles vermögenden Ausgießung des Heiligen Geistesbewahrt (Vgl. dazu auch 292, 1288, 1300, 1573, 1668).700 Der Finger. „Durch den Finger Gottes“ treibt Jesus die Dämonen aus (Lk 11,20). Während das GesetzGottes vom „Finger Gottes“ auf steinerne Tafeln geschrieben wurde (Ex 31,18), ist der von den Aposteln ausgefertigte„Brief Christi ... geschrieben ... mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf Tafeln aus Stein,sondern – wie auf Tafeln – in Herzen von Fleisch“ (2 Kor 3,3). Der Hymnus „Veni, Creator Spiritus“ ruft denHeiligen Geist an als den „Finger der Rechten des Vaters“ (Vgl. dazu auch 2056).701 Die Taube. Am Ende der Sintflut (die ein Sinnbild der Taufe ist) kehrte die Taube, die von Noach ausder Arche herausgelassen worden war, mit einem frischen Ölzweig im Schnabel zurück als Zeichen dafür, daßdie Erde wieder bewohnbar war [Vgl. Gen 8, 8–12]. Als Christus aus dem Wasser seiner Taufe steigt, läßt sichder Heilige Geist wie eine Taube auf ihn nieder und ruht auf ihm [Vgl. Mt 3,16 par]. Der Geist senkt sich indas gereinigte Herz der Getauften und ruht darin. In einzelnen Kirchen wird die heilige Eucharistie in einemtaubenförmigen Metallbehälter [columbarium] aufbewahrt, der über dem Altar aufgehängt ist. Die Taube ist inder christlichen Ikonographie von jeher Sinnbild des Heiligen Geistes (Vgl. dazu auch 1219, 535).IIIDer Geist und das Wort Gottes in der Zeit der Verheißungen702 Bis zur „Fülle der Zeit“ (Gal 4,4) bleibt die gemeinsame Sendung des Wortes und des Geistesdes Vaters verborgen, ist aber schon von Anfang an am Werk. Der Geist Gottes bereitet auf denMessias vor. Ohne voll geoffenbart zu sein, sind beide schon verheißen, damit sie erwartet und bei ihremErscheinen aufgenommen werden. Deshalb forscht [Vgl. Joh 5,39.46] die Kirche, wenn sie dasAlte Testament liest [Vgl. 2 Kor 3,14], nach dem, was der Geist, „der durch die Propheten gesprochenhat“, uns von Christus sagen will (Vgl. dazu auch 122, 107).Unter „Propheten“ versteht der Glaube der Kirche hier diejenigen, die der Heilige Geist bei der lebendigenVerkündigung und bei der Abfassung der Heiligen Bücher des Alten wie des Neuen Testamentes inspirierthat. Die jüdische Überlieferung unterscheidet das Gesetz (die fünf ersten Bücher, der sogenannte Pentateuch),die Propheten (unsere sogenannten geschichtlichen und prophetischen Bücher) und die Schriften (vor allemdie Weisheitsbücher und insbesondere die Psalmen) [Vgl. Lk 22,44] (Vgl. dazu auch 243).In der Schöpfung703 Aus dem Wort und dem Hauch Gottes geht das Sein und das Leben jedes Geschöpfes hervor[Vgl. Ps 33,6; 104,30; Gen 1,2; 2,7; Koh 3,20–21; Ez 37,10] (Vgl. dazu auch 292).„Dem Heiligen Geist kommt es zu, zu herrschen, die Schöpfung zu heiligen und zu beseelen, denn er istGott dem Vater und dem Sohn wesensgleich ... Ihm kommt die Macht über das Leben zu, denn, da erGott ist, bewahrt er die Schöpfung durch den Sohn im Vater“ (Byzantinische Liturgie, Tropar derMetten an den Sonntagen des zweiten Tons) (Vgl. dazu auch 291).704 „Den Menschen formte Gott mit seinen eigenen Händen [das heißt mit dem Sohn und dem HeiligenGeist] ... und er prägte dem geformten Fleisch seine eigene Gestalt auf, sodaß selbst das Sichtbaredie göttliche Gestalt trüge“ (Irenäus, dem. 11) (Vgl. dazu auch 356).Der Geist der Verheißung705 Obwohl durch die Sünde und den Tod verunstaltet, bleibt der Mensch „nach dem Bilde Gottes“,nach dem Bilde des Sohnes geschaffen, doch er hat „die Herrlichkeit Gottes verloren“ (Röm 3,23), istder „Ähnlichkeit“ mit ihm beraubt. Mit der Verheißung, die an Abraham erging, beginnt die Heilsökonomie,an deren Ende der Sohn selbst „das Bild“ annimmt [Vgl. Joh 1,14; Phil 2,7] und es in sei-

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