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APOSTOLISCHE KONSTITUTION

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lischen Ermahnungen nachkommend, ohne Unterlaß zu beten [Vgl. 1 Thess 5,17; Eph 6,18], ist dieseFeier „so aufgebaut, daß der gesamte Ablauf des Tages und der Nacht durch Gotteslob geweiht wird“(SC 84). Sie ist „öffentliches Gebet der Kirche“ (SC 98), in dem die Gläubigen (Kleriker, Ordensleuteund Laien) das königliche Priestertum der Getauften ausüben. In einer von der Kirche approbiertenForm gefeiert, ist die Stundenliturgie „wahrhaft die Stimme der Braut, die zum Bräutigam spricht, jaes ist das Gebet, das Christus vereint mit seinem Leibe an seinen Vater richtet“ (SC 84) (Vgl. dazuauch 2698).1175 Die Stundenliturgie soll zum Gebet des ganzen Volkes Gottes werden. In ihr setzt Christus seine „priesterlicheAufgabe ... durch seine Kirche fort“ (SC 83). Jeder nimmt seiner Stellung in der Kirche und seinenLebensumständen entsprechend daran teil: die Priester, die sich dem Dienst der Seelsorge widmen, denn siesind aufgerufen, im Gebet und im Dienst am Wort zu verharren [Vgl. SC 86; 96; PO 5]; die Ordensleute aufgrundihres Charismas des geweihten Lebens [Vgl. SC 98]; alle Gläubigen entsprechend ihren Möglichkeiten:„Die Seelsorger sollen darum bemüht sein, daß die Haupthoren, besonders die Vesper an Sonntagen und höherenFesten, in der Kirche gemeinsam gefeiert werden. Auch den Laien wird empfohlen, das Stundengebet zuverrichten, sei es mit den Priestern, sei es unter sich oder auch jeder einzelne allein“ (SC 100).1176 Die Stundenliturgie zu feiern erfordert nicht nur, die Stimme mit dem betenden Herzen in Einklangzu bringen, sondern auch, „sich eine reichere liturgische und biblische Bildung“ anzueignen,„zumal was die Psalmen betrifft“ (SC 90) (Vgl. dazu auch 2700).1177 Die Hymnen und Fürbitten des Stundengebetes fügen das Psalmengebet so in die Zeit der Kircheein, daß sie den Symbolgehalt der Tageszeit, der liturgischen Zeit oder des gefeierten Festes zumAusdruck bringen. Die Lesung des Wortes Gottes, die in jeder Hore stattfindet (mit den darauffolgenden Responsorien oder Troparien), und, in gewissen Horen, die Lesung von Texten der Kirchenväterund geistlichen Lehrer führen zudem tiefer in den Sinn des gefeierten Mysteriums ein,verhelfen zum Verständnis der Psalmen und bereiten auf das betrachtende Gebet vor. Die geistlicheSchriftlesung [lectio divina], in der das Wort Gottes gelesen und meditiert wird, um Gebet zu werden,ist auf diese Weise in der liturgischen Feier verwurzelt (Vgl. dazu auch 2586).1178 Das Stundengebet, das gleichsam eine Weiterführung der Eucharistiefeier ist, schließt die verschiedenenAndachten des Gottesvolkes nicht aus, sondern verlangt sie als Ergänzung, insbesonderedie Anbetung und Verehrung des heiligsten Sakramentes (Vgl. dazu auch 1378).IVWo wird die Liturgie gefeiert?1179 Der Kult „im Geist und in der Wahrheit“ (Joh 4,24) des Neuen Bundes ist nicht ausschließlichan einen Ort gebunden. Die ganze Erde ist heilig und den Menschenkindern anvertraut. Wenn dieGläubigen an einem Ort zusammenkommen, ist vor allem wichtig, daß sie sich „als lebendige Steinezu einem geistigen Haus aufbauen“ lassen (1 Petr 2,5). Der Leib des auferstandenen Christus ist dergeistige Tempel, aus dem die Quelle lebendigen Wassers entspringt. Durch den Heiligen Geist Christuseinverleibt, sind wir selber „der Tempel des lebendigen Gottes“ (2 Kor 6, 16) (Vgl. dazu auch586).1180 Falls die Ausübung der Religionsfreiheit nicht behindert wird [Vgl. DH 4], erbauen die ChristenGebäude, die für den Gottesdienst bestimmt sind. Diese sichtbaren Kirchen sind nicht einfach Versammlungsorte,sondern bezeichnen und bezeugen die Kirche, die an diesem Ort lebt, die WohnungGottes unter den in Christus versöhnten und geeinten Menschen (Vgl. dazu auch 2106).1181 „Das Gotteshaus, in dem die Heiligste Eucharistie gefeiert und aufbewahrt wird, in dem dieGläubigen sich versammeln und die Gegenwart des auf dem Opferaltar für uns dargebrachten Erlöserszur Hilfe und zum Trost der Gläubigen verehrt wird, soll schön sein, geeignet zu Gebet und heiligerHandlung“ (PO 5) [Vgl. SC 122–127]. In diesem „Gotteshaus“ sollen die Wahrheit und Harmonie der

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