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APOSTOLISCHE KONSTITUTION

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IIIKindliches Vertrauen2734 In der Bedrängnis wird das kindliche Vertrauen geprüft und muß sich bewähren [Vgl. Röm 5,3–5]. Die größte Schwierigkeit liegt im Bittgebet, das wir für uns selbst oder für andere fürsprechendvorbringen. Manche hören sogar auf zu beten, weil sie denken, ihr Gebet werde nicht erhört. Hierstellen sich zwei Fragen: Warum denken wir, daß unsere Bitte nicht erhört wird? Wie wird unser Gebeterhört und „wirksam“? (Vgl. dazu auch 2629)Warum klagen, wir seien nicht erhört worden?2735 Eine Feststellung sollte uns zunächst erstaunen. Wenn wir Gott loben oder ihm für seine Wohltatenim allgemeinen danken, kümmert es uns kaum, ob unser Gebet ihm angenehm ist. Dagegenverlangen wir aber, das Ergebnis unserer Bitte zu sehen. Welches Gottesbild veranlaßt uns zu beten?Ist Gott für uns nur ein brauchbares Mittel oder ist er der Vater unseres Herrn Jesus Christus? (Vgl.dazu auch 2779)2736 Können wir mit Überzeugung sagen: „Wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise betensollen“ (Röm 8,26)? Bitten wir Gott um „angemessene Güter“? Unser Vater weiß genau, was wirbrauchen, noch bevor wir ihn darum bitten [Vgl. Mt 6,8]. Er erwartet aber unsere Bitte, weil dieWürde seiner Kinder in ihrer Freiheit liegt. Es ist also nötig, daß wir mit Gottes Geist der Freiheit beten,um wirklich erkennen zu können, was sein Wille ist [Vgl. Röm 8,27] (Vgl. dazu auch 2559,1730).2737 „Ihr erhaltet nichts, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet und empfangt doch nichts, weil ihr in böserAbsicht bittet, um es in eurer Leidenschaft zu verschwenden“ (Jak 4,2–3) [Vgl. den ganzen KontextJak 4.1–10; 1,5–8; 5,16]. Wenn wir mit einem geteilten Herzen wie „Ehebrecher“ (Jak 4,4) beten,kann Gott uns nicht erhören, denn er will unser Wohl und unser Leben. „Oder meint ihr, die Schriftsage ohne Grund: Eifersüchtig sehnt er sich nach dem Geist, den er in uns wohnen ließ“ (Jak 4,5). UnserGott ist „eifersüchtig“ auf uns, was zeigt, daß er uns wahrhaft liebt. Lassen wir uns in dasVerlangen seines Geistes hineinnehmen und wir werden erhört werden.„Werde nicht betrübt, wenn du von Gott nicht sogleich das, was du von ihm erbittest, erhältst. Denn erwill dir viel mehr an Gutem erweisen mit Hilfe deiner Ausdauer, mit der du im Gebet bei ihm verweilst“(Evagrius, or. 34). „Er will, daß unser Verlangen sich im Gebet bewähre. So bereitet er uns darauf vor,das zu empfangen, was er uns zu geben geneigt ist“ (Augustinus, ep. 130,8,17).Wie wird unser Gebet wirksam?2738 Die Offenbarung des Gebetes in der Heilsordnung lehrt uns, daß der Glaube sich auf das WirkenGottes in der Geschichte stützt. Das kindliche Vertrauen wird vor allem durch sein Handeln imLeiden und in der Auferstehung seines Sohnes geweckt. Das christliche Gebet wirkt an seiner Vorsehung,an seinem liebenden Ratschluß für die Menschen mit (Vgl. dazu auch 2568, 307).2739 Beim hl. Paulus ist dieses Vertrauen kühn [Vgl. Röm 10, 12–13], weil es sich auf das Beten desGeistes in uns und auf die treue Liebe des Vaters, der uns seinen eingeborenen Sohn geschenkt hat[Vgl. Röm 8, 26–39], stützt. Die Verwandlung des betenden Herzens ist die erste Antwort auf unserBitten (Vgl. dazu auch 2778).2740 Das Beten Jesu macht das christliche Gebet zu einer wirksamen Bitte. Er ist dessen Vorbild; erbetet in uns und mit uns. Wie kann sich das Herz der als Kinder Gottes Angenommenen mehr an dieGaben als an den Geber hängen, wenn das Herz des Sohnes nur das sucht, was dem Vater gefällt?(Vgl. dazu auch 2604)

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