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APOSTOLISCHE KONSTITUTION

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Leben verleihen“ (Irenäus, hær. 4,20,7). Das letzte Ziel der Schöpfung ist es, daß Gott „der Schöpfervon allem, endlich ,alles in allem‘ (1 Kor 15,28) sein wird, indem er zugleich seine Herrlichkeit undunsere Seligkeit bewirkt“ (AG 2) (Vgl. dazu auch 2809, 1722, 1992).IVDas Mysterium der SchöpfungGott erschafft in Weisheit und Liebe295 Wir glauben, daß Gott die Welt nach seiner Weisheit erschaffen hat [Vgl. Weish 9,9]. Sie istnicht das Ergebnis irgendeiner Notwendigkeit, eines blinden Schicksals oder des Zufalls. Wir glauben,daß sie aus dem freien Willen Gottes hervorgeht, der die Geschöpfe an seinem Sein, seiner Weisheitund Güte teilhaben lassen wollte: „Denn du bist es, der die Welt erschaffen hat, durch deinen Willenwar sie und wurde sie erschaffen“ (Offb 4,11). „Herr, wie zahlreich sind deine Werke! Mit Weisheithast du sie alle gemacht“ (Ps 104,24). „Der Herr ist gütig zu allen, sein Erbarmen waltet über all seinenWerken“ (Ps 145,9) (Vgl. dazu auch 216, 1951).Gott erschafft „aus nichts“296 Wir glauben, daß Gott zum Erschaffen nichts schon vorher Existierendes und keinerlei Hilfe benötigt[Vgl. 1. Vatikanisches K.: DS 3022]. Die Schöpfung ist auch nicht zwangsläufig aus der göttlichenSubstanz ausgeflossen [Vgl. 1. Vatikanisches K.: OS 3023–3024]. Gott erschafft in Freiheit „ausnichts“ (DS 800; 3025) (Vgl. dazu auch 285).„Falls Gott die Welt aus einem schon vorher existierenden Stoff gezogen hätte, was wäre dann dabeiaußerordentlich? Wenn man einem menschlichen Handwerker das Material gibt, macht er daraus alles,was er will. Die Macht Gottes hingegen zeigt sich gerade darin, daß er vom Nichts ausgeht, um alles zumachen, was er will“ (Theophil v. Antiochien, Autol. 2,4).297 Der Glaube an die Schöpfung „aus nichts“ wird in der Schrift als eine verheißungs– und hoffnungsvolleWahrheit bezeugt. So ermutigt im zweiten Buch der Makkabäer eine Mutter ihre siebenSöhne zum Martyrium mit den Worten (Vgl. dazu auch 338):„Ich weiß nicht, wie ihr in meinem Leib entstanden seid, noch habe ich euch Atem und Leben geschenkt;auch habe ich keinen von euch aus den Grundstoffen zusammengefügt. Nein, der Schöpfer derWelt hat den werdenden Menschen geformt, als er entstand; er kennt die Entstehung aller Dinge. Er gibteuch gnädig Atem und Leben wieder, weil ihr jetzt um seiner Gesetze willen nicht auf euch achtet ... Ichbitte dich, mein Kind, schau dir den Himmel und die Erde an; sieh alles, was es da gibt, und erkenne:Gott hat das aus dem Nichts erschaffen, und so entstehen auch die Menschen“ (2 Makk 7,22–23.28).298 Weil Gott aus nichts erschaffen kann, kann er durch den Heiligen Geist Sündern das Leben derSeele schenken, indem er in ihnen ein reines Herz erschafft [Vgl. Ps 51,12], und den Verstorbenen dasLeben des Leibes, indem er diesen auferweckt, denn er ist der „Gott, der die Toten lebendig machtund das, was nicht ist, ins Dasein ruft“ (Röm 4,17). Und da er imstande war, durch sein Wort aus demDunkel das Licht erstrahlen zu lassen [Vgl. Gen 1,3], kann er auch denen, die ihn nicht kennen, dasLicht des Glaubens schenken [Vgl. 2 Kor 4,6] (Vgl. dazu auch 1375, 992).Gott erschafft eine geordnete und gute Welt299 Weil Gott mit Weisheit erschafft, ist die Schöpfung geordnet: „Du aber hast alles nach Maß,Zahl und Gewicht geordnet“ (Weish 11,20). Im ewigen Wort und durch das ewige Wort, „das Eben-

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