13.07.2015 Aufrufe

APOSTOLISCHE KONSTITUTION

APOSTOLISCHE KONSTITUTION

APOSTOLISCHE KONSTITUTION

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1612 Der Ehebund zwischen Gott und seinem Volk Israel hatte den neuen, ewigen Bund vorbereitet.In diesem Bund hat sich der Sohn Gottes in seiner Menschwerdung und der Hingabe seines Lebensgewissermaßen mit der ganzen durch ihn geretteten Menschheit verbunden [Vgl. GS 22] und dadurch„die Hochzeit des Lammes“ (Offb 19,7.9) vorbereitet (Vgl. dazu auch 521).1613 Zu Beginn seines öffentlichen Lebens wirkte Jesus – auf die Bitte seiner Mutter hin – bei einemHochzeitsfest sein erstes Zeichen [Vgl. Joh 2,1–11]. Die Kirche mißt der Teilnahme Jesu an derHochzeit von Kana große Bedeutung bei. Sie erblickt darin die Bestätigung dafür, daß die Ehe etwasGutes ist, und die Ankündigung, daß die Ehe fortan ein wirksames Zeichen der Gegenwart Christisein wird.1614 In seiner Predigttätigkeit lehrte Jesus unmißverständlich den ursprünglichen Sinn der Vereinigungvon Mann und Frau, wie sie der Schöpfer zu Beginn gewollt hatte: Die von Mose gegebeneErlaubnis, seine Frau zu verstoßen, sei ein Entgegenkommen gegenüber der Herzenshärte gewesen[Vgl. Mt 19,8]; die eheliche Vereinigung von Mann und Frau sei unauflöslich – Gott selbst habe siegeschlossen: „Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen“ (Mt 19,6) (Vgl. dazuauch 2336, 2382).1615 Dieses nachdrückliche Bestehen auf der Unauflöslichkeit des Ehebandes hat Ratlosigkeit hervorgerufenund ist als eine unerfüllbare Forderung erschienen. Jesus hat jedoch den Gatten keine untragbareLast aufgebürdet [Vgl. Mt 11,29–30], die noch drückender wäre als das Gesetz des Mose.Durch die Wiederherstellung der durch die Sünde gestörten anfänglichen Schöpfungsordnung gab erselbst die Kraft und die Gnade, die Ehe in der neuen Gesinnung des Reiches Gottes zu leben. Wenndie Gatten Christus nachfolgen, sich selbst verleugnen und ihr Kreuz auf sich nehmen [Vgl. Mk 8,34],werden sie den ursprünglichen Sinn der Ehe „erfassen“ [Vgl. Mt 19,11] und ihn mit Hilfe Christi auchleben können. Diese Gnade der christlichen Ehe ist eine Frucht des Kreuzes Christi, der Quelle allenchristlichen Lebens (Vgl. dazu auch 2364, 1642).1616 Der Apostel Paulus macht das begreiflich, wenn er sagt: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wieChristus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat, um sie ... rein und heilig zu machen“ (Eph5, 25–26). Und er fügt gleich hinzu: „Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich anseine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein. Dies ist ein tiefes Geheimnis; ich beziehe esauf Christus und die Kirche“ (Eph 5,31–32).1617 Das ganze christliche Leben trägt die Handschrift der bräutlichen Liebe Christi und der Kirche.Schon die Taufe, der Eintritt in das Volk Gottes, ist ein bräutliches Mysterium; sie ist sozusagen das„Hochzeitsbad“ [Vgl. Eph 5,26–27], das dem Hochzeitsmahl, der Eucharistie, vorausgeht. Die christlicheEhe wird wirksames Zeichen, Sakrament des Bundes zwischen Christus und der Kirche. Weilsie dessen Gnade bezeichnet und mitteilt, ist die Ehe zwischen Getauften ein wahres Sakrament desNeuen Bundes [Vgl. DS 1800; CIC, can. 1055, § 2] (Vgl. dazu auch 796).Die Jungfräulichkeit um des Himmelreiches willen1618 Christus ist das Zentrum des ganzen christlichen Lebens. Die Verbindung mit ihm hat Vorrangvor allen anderen Bindungen in Familie und Gesellschaft [Vgl. Lk 14,26; Mk 10,28–31]. Seit Beginnder Kirche gab es Männer und Frauen, die auf das große Gut der Ehe verzichteten, um dem Lammüberallhin zu folgen, wohin es geht [Vgl. Offb 14,4], sich um die Dinge des Herrn zu kümmern, ihmzu gefallen suchen [Vgl. 1 Kor 7,32] und um dem kommenden Bräutigam entgegenzugehen [Vgl. Mt25,6]. Christus selbst hat einzelne eingeladen, ihm in dieser Lebensweise, die er selbst vorgelebt hat,zu folgen (Vgl. dazu auch 2232, 1579):„Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht, undmanche haben sich selbst dazu gemacht – um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, dererfasse es“ (Mt 19,12).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!