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APOSTOLISCHE KONSTITUTION

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Der hl. Augustinus faßt die drei Dimensionen des Betens Jesu großartig zusammen: „Er betet für uns alsunser Priester; er betet in uns als unser Haupt; wir beten zu ihm als unserem Gott. Vernehmen wir alsounsere Stimme in ihm, und seine Stimme in uns“ (Psal. 85, 1) [Vgl. IGLH 7].Das Gebet der Jungfrau Maria2617 Das Gebet Marias wird uns beim Anbruch der Fülle der Zeiten geoffenbart. Vor der Menschwerdungdes Sohnes Gottes und der Ausgießung des Heiligen Geistes wirkt ihr Gebet einzigartig amgnädigen Ratschluß des Vaters mit: für die Empfängnis Christi bei der Verkündigung [Vgl. Lk 1,38]und für die Entstehung der Kirche, des Leibes Christi, zu Pfingsten [Vgl. Apg 1,14]. Im Glauben seinerdemütigen Magd findet die Gabe Gottes die Aufnahme, auf die sie seit dem Anfang der Zeitenwartete. Vom Allmächtigen „mit Gnade erfüllt“, antwortet Maria durch die Hingabe ihres ganzenWesens: „Siehe ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort“. Fiat! – das ist daschristliche Gebet: ganz ihm gehören, weil er ganz uns gehört (Vgl. dazu auch 148, 494, 490).2618 Das Evangelium offenbart uns, wie Maria gläubig betet und Fürbitte einlegt: In Kana [Vgl. Joh2,1–12] bittet die Mutter Jesu ihren Sohn um das Nötige für das Hochzeitsmahl. Dieses Mahl ist Zeicheneines anderen Mahles: jenes der Hochzeit des Lammes, in dem Christus auf die Bitte der Kircheals seiner Braut Leib und Blut hingibt. Zur Stunde des Neuen Bundes wird Maria zu Füßen desKreuzes [Vgl. Joh 19,25–27] erhört. Denn sie ist die Frau, die neue Eva, die wahre „Mutter allerLebendigen“ (Vgl. dazu auch 2674, 726).2619 Deshalb ist der Lobgesang Marias [Vgl. Lk 1,46–55] [lateinisch: „Magnificat“, byzantinisch:„Megalinárion“] zugleich das Loblied der Gottesmutter und der Kirche, der Lobgesang der TochterZion und des neuen Gottesvolkes. Er ist ein Danklied für die Fülle der Gnaden, die in der Heilsökonomiegespendet werden, ein Lied der „Armen“, deren Hoffnung überreich erfüllt wird, gehen doch dieVerheißungen in Erfüllung, die „Abraham und seinen Nachkommen auf ewig“ gegeben worden sind(Vgl. dazu auch 724).KURZTEXTE2620 Im Neuen Testament ist das Gebet Jesu, des Sohnes Gottes, das vollkommene Vorbilddes Betens. Das Gebet Jesu – oft in Einsamkeit und im Verborgenen – besteht in derliebenden Zustimmung zum Willen des Vaters bis hin zum Kreuz und im absolutenVertrauen, erhört zu werden.2621 In seiner Unterweisung lehrt Jesus die Jünger, mit geläutertem Herzen, mit lebendigemund beharrlichem Glauben, sowie mit kindlicher Kühnheit zu beten. Er fordertsie zur Wachsamkeit auf und lädt sie ein, in seinem Namen Gott ihre Bitten vorzubringen.Jesus Christus selbst erhört die Gebete, die an ihn gerichtet werden.2622 Das Gebet der Jungfrau Maria in ihrem „Fiat“ und im „Magnificat“ ist durch diegroßmütige Hingabe ihres ganzen Wesens im Glauben gekennzeichnet.

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