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APOSTOLISCHE KONSTITUTION

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ild des unsichtbaren Gottes“ (Kol 1,15), ist die Schöpfung erschaffen. Für den Menschen, der nachGottes Bild ist [Vgl. Gen 1,26], ist sie bestimmt; an ihn, der zu einer persönlichen Beziehung zu Gottberufen ist, richtet sie sich. Was uns Gott durch seine Schöpfung sagt [Vgl. Ps 19,2–5], kann unserVerstand, der am Licht des göttlichen Verstandes teilhat, vernehmen, allerdings nicht ohne großeMühe und nur in einer demütigen, ehrfürchtigen Haltung gegenüber dem Schöpfer und seinem Werk[Vgl. Ijob 42,3]. Weil die Schöpfung aus der göttlichen Güte hervorgegangen ist, hat sie an dieserGüte teil [„Gott sah, daß es gut war..., sehr gut“: Gen 1,4.10.12.18.21.31]. Die Schöpfung ist von Gottgewollt als ein Geschenk an den Menschen, als ein Erbe, das für ihn bestimmt und ihm anvertraut ist.Die Kirche mußte wiederholt dafür einstehen, daß die Schöpfung, einschließlich der materiellen Welt,gut ist [Vgl. DS 286; 455–463; 800; 1333; 3002] (Vgl. dazu auch 339, 41, 1147, 358, 2415).Gott ist über die Schöpfung erhaben und in ihr zugegen300 Gott ist unendlich größer als all seine Werke [Vgl. Sir 43,28]. „Über den Himmel breitest dudeine Hoheit aus“ (Ps 8,2); „seine Größe ist unerforschlich“ (Ps 145,3). Doch weil er der erhabene,freie Schöpfer, die Erstursache von allem ist, was existiert, ist er im Innersten seiner Geschöpfezugegen: „In ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir“ (Apg 17,28). Nach dem hl. Augustinusist Gott „höher als mein Höchstes und innerlicher als mein Innerstes“ (conf. 3,6,11) (Vgl. dazu auch42, 223).Gott erhält und trägt die Schöpfung301 Nach der Schöpfung überläßt Gott sein Geschöpf nicht einfach sich selbst. Er gibt ihm nicht nurdas Sein und das Dasein, sondern er erhält es auch in jedem Augenblick im Sein, gibt ihm dieMöglichkeit zu wirken und bringt es an sein Ziel. Diese völlige Abhängigkeit vom Schöpfer zu erkennen,fuhrt zu Weisheit und Freiheit, zu Freude und Vertrauen (Vgl. dazu auch 396, 1951).„Du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von allem, was du gemacht hast; denn hättest du etwasgehaßt, so hättest du es nicht geschaffen. Wie könnte etwas ohne deinen Willen Bestand haben, oderwie könnte etwas erhalten bleiben, das nicht von dir ins Dasein gerufen wäre? Du schonst alles, weil esdein Eigentum ist‘ Herr, du Freund des Lebens“ (Weish 11,24–26).V Gott verwirklicht seinen Plan: die göttliche Vorsehung302 Die Schöpfung hat ihre eigene Güte und Vollkommenheit. Sie ging jedoch aus den Händen desSchöpfers nicht ganz fertig hervor. Sie ist so geschaffen, daß sie noch „auf dem Weg“ [in statu viæ]zu einer erst zu erreichenden letzten Vollkommenheit ist, die Gott ihr zugedacht hat. Wir nennen dieFügungen, durch die Gott seine Schöpfung dieser Vollendung entgegenführt, die „göttliche Vorsehung“.„Alles, was er geschaffen hat, schützt und lenkt Gott durch seine Vorsehung, ,sich kraftvoll von einemEnde bis zum anderen erstreckend und alles milde ordnend‘ (Weish 8,1). ,Alles nämlich ist nackt undbloß vor seinen Augen‘ (Hebr 4,13), auch das, was durch die freie Tat der Geschöpfe geschehen wird“(1. Vatikanisches K.: DS 3003).303 Das Zeugnis der Schrift lautet einstimmig: Die Fürsorge der Vorsehung ist konkret und unmittelbar;sie kümmert sich um alles, von den geringsten Kleinigkeiten bis zu den großen weitgeschichtlichenEreignissen. Die heiligen Bücher bekräftigen entschieden die absolute SouveränitätGottes im Lauf der Ereignisse: „Unser Gott ist im Himmel; alles, was ihm gefällt, das vollbringt er“(Ps 115,3). Und Christus ist der, „der öffnet, so daß niemand mehr schließen kann, der schließt, sodaß niemand mehr öffnen kann“ (Offb 3,7). „Viele Pläne faßt das Herz des Menschen, doch nur derRatschluß des Herrn hat Bestand“ (Spr 19,21) (Vgl. dazu auch 269).

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